Aschenputtel

Autor*in
Grimm, Brüder
ISBN
978-3-314-10030-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Haseloff, Ulrike
Seitenanzahl
25
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Originaltext der Brüder Grimm wird unverändert gebracht, die braven ganz- oder sogar doppelseitigen Illustrationen halten sich weit gehend an das Rokoko, erscheinen also älter als die bekannten Bilder Ludwig Richters. Inhaltlich folgen sie den Intentionen der Märchenerzähler.

Beurteilungstext

Bestechend ist das diagonal durch das Bild die Treppe hinab fliehende Aschenputtel auf dem Titelbild: Mit realem Goldflitter versehen fällt das güldene Kleid des Mädchens ins Auge, die goldenen Schuhe sind hier allerdings rot geworden. Dies ist aber auch schon das formal gesehen mutigste aller Bilder Ulrike Haseloffs. Ansonsten bleibt sie sehr illustrativ, nur der Umhang des Prinzen auf dem letzten Bild weht noch einmal mutig über das Blatt. Haseloff setzt mehr auf den Inhalt ihrer Bilder, weit gehend orientiert sie sich an der Mode des Rokoko, legt das allerdings freimütig aus. Die (bösen) Schwestern tragen gewagte Frisuren inclusive Fregatte, da sticht das vernachlässigte Aschenputtel deutlich ab. Dass die Männer seinerzeit ebenfalls Perücken trugen, hat die Illustratorin unterschlagen - das würde aber auch zu nicht unbedingt notwendigen Irritationen unserer Kleinen führen. Das Interieur ist der Zeit entsprechend zitiert, mir fehlt lediglich das im Text erwähnte Taubenhaus, in das sich Aschenputtel flüchtet - kaum ein Kind von heute kennt so etwas noch. Vielerlei Anlass bieten diese Bilder aber, mit den Kindern nicht nur über den Textinhalt, sondern auch über die Abbildungen zu reden: Prima.
Und absolut gut finde ich, dass der Originaltext der Brüder Grimm verwendet wird - “Rucke di guck” ist Volksgut, ebenso “Bäumchen rüttel dich und schüttel dich...”. Das soll doch auch den Nachwachsenden erhalten bleiben. Und die Irritationen aller Kinder, dass Aschenputtel durchgehend in der dritten Person behandelt wird, “ihm” geschieht etwas, dabei ist es doch ein Mädchen!, kann zu ersten Sprachreflexionen führen. cjh11.12

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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