Aschenputtel

Autor*in
Davidson, Zanna
ISBN
978-3-86873-847-6
Übersetzer*in
Schmid, Marc
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Hess, Paul
Seitenanzahl
16
Verlag
Knesebeck
Gattung
Ort
München
Jahr
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Eine leicht moderne Pop-up-Version des bekannten Märchens.

Beurteilungstext

Das gewählte Format als kleines Pop-up-Buch in CD-Größe macht deutlich, dass hier eine Kurzform des Märchens zugrunde gelegt werden muss, um alles unterzubringen. Und so erzählt Zanna Davidson das Märchen neu. Es ist nicht Aschenputtels Mutter, sondern eine gute Fee, die hilft. Aschenputtel bekommt nicht nur ein schönes Kleid und gläserne Schuhe, sondern auch eine herrliche Kutsche samt Kutscher und Lakai. Wegen der Kürze ist es nachvollziehbar, dass nur einmal ein Ball stattfindet. Schade ist aber, dass die Tauben gänzlich fehlen und auch das Aufsammeln von Linsen. So wird weder der Name erläutert, noch die Not und Hilfsbedürftigkeit deutlich. Selbst das Probieren des Schuhs an Aschenputtels Schwestern fehlt. Schade: Das Märchen verliert deutlich an Tiefe und Deutungsmöglichkeiten. Stattdessen wird es auf den (unverdienten?) Zaubereffekt durch die Fee und den Weg zur Heirat begrenzt.

Die Illustrationen von Paul Hess setzen die Handlung in eine modernere Zeit als die romantisierte "Märchenzeit". Die Band auf dem Ball besteht aus Trompete, Tuba, Congas und Gitarre - eher eine Besetzung für eine Jazzband. Diese Modernisierung des Märchens ist in den Illustrationen durchaus gelungen. Die Anordnung als Leporello ermöglicht eine entdeckende Betrachtung. Im Zickzack aufgestellt, kann man so von Raum zu Raum gehen und damit der Handlung folgen. Die Pop-up-Effekte erscheinen zunächst bescheiden im Vergleich zu manchen Produktionen, in denen sich Unglaubliches beim Öffnen entfaltet. Trotzdem geben sie den Räumen Tiefe und schaffen manch interessanten Effekt: Eine Janusköpfigkeit der beiden Schwestern oder das Schweben der Fee zeigen Deutungsmöglichkeiten des Textes. Leider ist die Schlussszene nicht ganz gelungen. Beim Öffnen falten sich die Köpfe des Prinzen und Aschenputtels auf - aber zu einem Kuss kommt es nicht.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Buch um einen schön gestalteten Titel, der allerdings unter der schwachen Erzählfassung leidet und daher auf die Pop-up-Effekte reduziert wird.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 31.12.2015

Weitere Rezensionen zu Büchern von Davidson, Zanna

Davidson, Zanna

Hänsel und Gretel

Weiterlesen