Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie
- Autor*in
- Colfer, Eoin
- ISBN
- 978-3-471-77280-5
- Übersetzer*in
- Feldmann, Claudia
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 352
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 19,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der sechste Band der Reihe lässt das junge Gaunergenie an der Seite der ebenfalls hyperintelligenten Minerva Paradizo gegen Gangster und eine drohende Dämoneninvasion kämpfen. Wieder erhalten die Menschen geheime Unterstützung von der Elfe Holly und dem Zentauren Foaly und nutzen höchstentwickelte Technologie der Unterirdischen, um drohende Katastrophen zu verhindern.
Beurteilungstext
Der Verlag wirbt mit der Rezensionsaussage der “Zeit”: “Hauptsache, es geht weiter.” Das wäre schade, wenn das das Beste wäre, was man über dieses Buch sagen könnte. Glücklicherweise springt eine solche Wertung zu kurz.
Natürlich muss ein Leser, der sich bei AF-Büchern wohlfühlt, bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen. Er/sie muss sich auf fantastische und magische Ereignisse einlassen, muss akzeptieren, dass schon 12 - 14jährige Jugendliche zu übermenschlichen und an Bondfilme erinnernden Leistungen geistiger wie körperlicher Art fähig sind und muss die selbstverständliche Überwindung von Naturgesetzen und Wahrscheinlichkeiten, aber auch finanzieller Begrenzungen hinnehmen. Aber das gilt für jede Art von fantastischer Literatur, sonst wäre sie ja keine solche.
Wie Colfer jedenfalls seine Geschichten strickt, wie er exotische Schauplätze, faszinierende Techniken und beeindruckende Logikleistungen kombiniert, das verdient das Prädikat “Meisterklasse”. Und so unwahrscheinlich die Abfolge von Ereignissen auch sein mag, immer behält jede Figur, jede Szenerie und jedes Gedankengebäude seine konsequente Linie, ist so durchdacht, dass der Reiz nicht durch logische Brüche oder Sprünge beeinträchtigt wird. Natürlich ist alles unrealistisch, aber für die Dauer des Buches kauft man dem Autor seine Geschichte ab. Und der Erfindungsreichtum alleine bei den verschiedenen Rassen und Wesen, ihren Eigenschaften und Vorlieben ist beeindruckend.
Dazu kommt ein versierter Sprachgebrauch, dessen plastische Schilderung mit sauber durchgeführten Spannungsbögen und einem überwältigenden Maß an Humor und manchmal auch Schadenfreude gekoppelt ist. Eine ausgezeichnete Übersetzung lässt selbst Sprachspielereien funktionieren, die eigentlich unübersetzbar sein müssten und die intelligentes Vergnügen bescheren (den Zauberernamen “Qwertz” dürfte es z.B. im englischen Original nicht geben - siehe Schreibtastatur).
Es darf also gerne noch weitergehen, noch viele Artemis-Fowl-Bände lang, aber wir können darauf vertrauen, dass der Standard hoch bleibt - und das ist auch gut so!