Anton und die Mädchen

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht

Teaser

Anton tut sich schwer mit den Mädchen. Sie interessieren sich überhaupt nicht für seine Angebereien mit Auto und Hut. Erst als er hinfällt und weint, schenken sie ihm einen Keks und lassen ihn im Buddelkasten mitspielen.

Beurteilungstext

Bei lustigen Bilderbüchern lohnt es zu überprüfen, für wen sie lustig sind. Dieses hier gefällt vor allem Frauen, die noch auf ihren Traummann warten. Für Kinder der angeblichen Zielgruppe ist es schlicht langweilig und nutzlos. Es hüllt sich in den Mantel der Sensibilisierung für Geschlechterfragen, aber was können Jungs daraus lernen? Sollen sie heulen, um mit Mädchen Freundschaft schließen zu können?
Ärgerlich ist auch das Ende: Da taucht Lukas auf, mit einem größeren Auto, einem größeren Hut. Der sich noch eben glücklich gewähnte Anton macht ein böses Gesicht. Und dann hört das Buch auf! Das ist kein offener Schluss, das Buch hört einfach vor dem entscheidenden Konflikt auf. Wiederholt sich das Spektaktel? Gibt es eine Schlägerei der Jungs? Oder fliegen die Mädchen nun auf den noch größeren Angeber? Oder sind vielleicht doch die Mädchen die wirklich starken? Hier drückt sich Könnecke und raubt uns die winzige Hoffnung auf einen echten Konflikt und seine Lösung, sowie wenigstens ein bisschen Spaß.
Auch illustratorisch kann das Buch nicht überzeugen. Zwar zeigt sich Könnecke mit seinen reduzierten, sanft kolorierten Kinderfiguren von seiner besten Seite, lässt aber jegliche Dynamik vermissen und zeigt das gleiche Motiv der Mädchen im Buddelkasten unzählige Male fast unverändert. Warum das Buch im Großformat erscheint, ist völlig unklar, da Könnecke nur Vignetten gezeichnet hat. Im ganzen ist es nicht mehr als ein aufgeblasenes Pixi.