Anton fährt aufs Land

Autor*in
Schütz, Xóchil A.
ISBN
978-3-219-11590-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Palmtag, Nele
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In rhythmischen Versen werden wir als LeserInnen von Anton und seiner Familie mitgenommen auf eine Reise aufs Land. Dort wartet Tante Margarete, die mag Margariten, Mirabellen und Mimosen und hat einen prächtigen Garten. Es wird gemeinsam Kuchen gebacken, entspannt und gebadet. Am Ende eines gelungenen Tages nimmt sich Anton etwas aus der Natur als Erinnerung mit in die Stadt.

Beurteilungstext

„Anton fährt aufs Land“ ist ein Bilderbuch, in dem wir als LeserInnen eingeladen werden, einen Ausflug mit Antons Familie zu unternehmen.
Antons Familie fährt mit dem Auto zu Tante Margarete, die einen großen Garten hat, in dem viele Blumen blühen und viele Insekten ihr Zuhause haben. Es ist sehr ruhig und idyllisch dort und der Wald ist nah. Es wird Kuchen gebacken, gebadet, gelesen und entspannt. Anton spielt mit dem Nachbarskind Karin, die ihr großes Plastikkrokodil mitbringt, das von Anton gleich ins Herz geschlossen wird.

Auf jeder Doppelseite befindet sich ein Vierzeiler. Die Vierzeiler wechseln zwischen zwei Reimschemata: dem Paarreim (in dem zum Teil unreine Reime auftreten) und gemischtem Reimschema (erster Vers steht für sich, im zweiten Vers gibt es einen Binnenreim, die letzten beiden Verse sind wieder im Paarreim verfasst). Eine Strophe bricht komplett mit dem Reimschema. Die Variationen im Reimschema stehen nicht im Zusammenhang zu inhaltlichen Veränderungen. Xòchil A. Schütz hat einige Romane und Lyrikbände veröffentlicht, gibt Literaturworkshops und beschäftigt sich mit Poetry Slam für Kinder.

Die Zeichnungen sehen aus wie Buntstiftzeichnungen und unterstützen den geschriebenen Text und erweitern auf einigen Seiten die inhaltlichen Aussagen. So wird etwa ein Baum vom Land von Antons Vater Pepe ausgegraben, wird auf dem Autodach in die Stadt transportiert und findet sich als Erinnerung an die Reise in Antons Zimmer wieder, eingepflanzt in einen Kochtopf. Das Krokodil, das Karin vom Land gehört, findet sich als Spukgespenst unter dem Bett Antons nach der Heimkehr wieder. Diese beiden Umstände finden im Text keine Erwähnung, es findet somit eine Anreicherung des Inhalts der Geschichte durch die Bilder statt.
Allerdings ist für mich inhaltlich strittig, ob es unkommentiert bleiben sollte, dass ein Baum aus seinem natürlichen Lebensraum herausgerissen wird und ob dieser in einem Kochtopf überleben kann. Die Natur vom Land wird mit nach Hause genommen. Der Zusammenhang, warum sich das Krokodil unter Antons Bett befindet, ist mir nicht klar. Im Text wird zuvor erwähnt, dass Anton auch gerne ein Krokodil haben möchte. Das Krokodil unter dem Bett ruft allerdings eher ängstliche Gedanken hervor und erinnert an ein Monster unter dem Bett.
Die Bebilderung verschafft nicht nur den Personen Lebendigkeit, sondern auch dem Kuschelteddy Antons, der mit aufs Land fährt, ebenso wie dem Plastikkrokodil, mit dem Karin und Anton baden.
Nele Palmtag ist gelernte Ergotherapeutin und studierte Illustration. Neben Zeichnungen und Collagen entwickelt sie auch Texte für ihre Bücher.

Der Text kann als Gesprächsanlass genutzt werden, um über die Unterschiede zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt zu sprechen. Es können Vierzeiler von den Kindern verfasst werden, im Schema der Vierzeiler des Buches, zum Leben oder einem Besuch in der Stadt. Der Text ist in Reimform geschrieben, außerdem finden sich in dem Text Alliterationen, dies kann vorher thematisiert werden, sodass die Kinder dies in ihren Texten ebenfalls realisieren können. Außerdem bietet es sich an, einige der Bilder als stillen Impuls - ohne die Geschichte zu lesen – als Schreibanlass zu nutzen, da es auf einigen Bildern vieles zu entdecken und mehrere Deutungsmöglichkeiten gibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von lko; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 25.02.2015

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