Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Autor*in
Townsend, Yarrow
ISBN
978-3-522-18601-8
Übersetzer*in
Cornelia, Panzacchi
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Torben, Kuhlmann
Seitenanzahl
318
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Alva lebt bis zum Tod ihrer Mutter im Wald in der Nähe eines deprimierend düsteren Dorfes und lernt viel über Heilkräfte und andere Potenziale der Pflanzen - ja, sie kann sogar mit den Pflanzen sprechen. Doch als sich eine seltsame Krankheit, der auch die Mutter zum Opfer fällt, überall ausbreitet, macht sie sich mit zwei anderen Jugendlichen auf einen gefährlichen Weg, um ein Heilmittel zu finden.

Beurteilungstext

Die phantastische Welt, in der Alva lebt, ist von großer Ungleichheit und Ausbeutung bestimmt. Männer wie der unfreundliche und gierige Atlas wollen den Menschen, die für sie arbeiten, aber auch der Natur, den größtmöglichen Profit abringen. Atlas lässt deshalb in einer geheimen Mine eine wasserfeste Tinte in Fläschchen abfüllen, und hier hat die Krankheit, die Menschen und Natur bedroht, ihren Ursprung, nicht in den Pflanzen, wie Atlas den leichtgläubigen Menschen einredet: Die Abwässer aus der Mine vergiften das ganze Land. Alva macht sich auf den Weg, um das Heilmittel gegen ihre Krankheit, das ihre Mutter angeblich schon kannte, zu finden und so sich und ihre Pflanzen zu retten. Auf dem Weg trifft sie auf Idris, einen Jungen aus dem Dorf, mit dem sie aus ihrer Sicht nichts verbindet, und Ariana, die Nichte von Atlas, der sie ebenfalls distanziert gegenübertritt. Beide haben eigene Gründe für die Reise, sind aber deutlich besser zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung fähig als Alva. Die drei müssen zusammenhalten, um Atlas und seine Helfer zu besiegen.
Zwei Themen bestimmen das Buch: Kritik an der Umweltzerstörung aus Profitgier ist das vordergründig sichtbare Thema, aber auch das Verhältnis der drei jugendlichen Protagonist:innen steht im Fokus, und hier vor allem Alvas anfängliche Arroganz und ihr Misstrauen. Erst nach und nach erkennt sie, dass sie egozentrisch denkt und handelt und dass andere auch nachvollziehbare und gerechtfertigte Motive haben.
Die Kritik an der Umweltzerstörung ist ein bisschen zu plakativ und platt, und auch das Verhalten von Atlas und seinen Helfern wird sehr eindimensional dargestellt. Durch eine seltsam verschachtelte Erzählweise wird diese eigentlich von Anfang an offensichtliche Ursache der Krankheit künstlich verborgen. Diese Verrätselung ist nicht stimmig. Dieser Eindruck des nicht Stimmigen wird verstärkt durch die unglaubwürdige innere Haltung und Perspektive von Alva, die nicht nachvollziehbare Wutanfälle bekommt, weil sie unvermittelt immer wieder Ariana und Idres misstraut oder ihnen unlautere Motive vorwirft. Durch diese nicht schlüssig dargestellten Momente von Streit und Wiederannäherung werden Seiten gefüllt, ohne dass es für die Handlung oder für die innere Entwicklung der Protagonist:innen von Bedeutung wäre. Auch die Mottos der Kapitel, die vermutlich aus dem Buch stammen, welches Alva vn ihrer Mutter hinterlassen bekommen hat werden ebenso wie eine Pflanze in wunderschöner Zeichnungen von Torben Kuhlmann mitsamt ihrer Erklärung in den Kapiteln nicht aufgenommen, stehen also recht unverbunden da.
So springt beim Lesen der Funke nicht über.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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