Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Schlagwörter

• Abenteuer
• Natur
• Tod/Sterben
• Umweltschutz/Klima

Teaser

Eine Krankheit breitet sich in der Pflanzenwelt aus. Die Menschen reagieren mit einer zerstörerischen Furcht, die alles Grüne in erreichbarer Nähe niederrafft. Alva und ihre zwei Gefährten Idris und Ariana machen sich auf der Suche nach einem Heilmittel, um dem Übel ein Ende zu setzen.

Beurteilungstext

Alva hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann mit Pflanzen reden. Als sich eines Tages eine Krankheit ausbreitet, muss sie die Sicherheit ihrer vertrauten Hütte und des geliebten Gartens ihrer verstorbenen Mutter verlassen, um sich auf die Suche nach einem Heilmittel zu machen. Dabei trifft sie auf Idris und Ariana, zwei Personen, von denen sie sich unter anderen Umständen am liebsten ferngehalten hätte. Ein Schiffer und eine Bewohnerin des Hind House bedeuten in Alvas Welt nur Schmerz und Ungerechtigkeiten, die ihrer Mutter das Leben gekostet haben. Doch um das Rätsel um die Krankheit zu lösen und ein Heilmittel zu finden, muss Alva sich auf die unfreiwillige Zusammenarbeit mit Idris und Ariana einlassen.
Mit einem angenehmen, bildhaften Schreibstil führt die Autorin Townsend in die naturumgebene, märchenhaft-düstere und zeitlos wirkende Welt der jungen Protagonistin Alva ein. Alva ist eine zielstrebige, etwas dickköpfige, aufbrausende Persönlichkeit mit einer besonderen Verbundenheit zur Natur, die sie ihrer Mutter zu verdanken hat. Dass der Tod ihrer Mutter als traumatische Lebenserfahrung genutzt wird, um den Charakter der Protagonistin zu formen, ist keine originelle Idee, wird allerdings nicht im weiteren Verlauf ausgeklammert – wie es häufig bei vielen anderen Büchern mit diesem Erzählrahmen der Fall ist – sondern als Teil der Handlung und Charakterentwicklung gebraucht und ist damit ein fester Bestandteil der Erzählung, nicht nur ein Mittel, um die in einem Fantasy-Buch „störenden“ Elterninstanz zu beseitigen, die die Reise einer 12-jährigen Protagonistin erschwert hätten. Für junge Leser kann es besonders wichtig sein, dass Alva nicht nur als starke Persönlichkeit dargestellt wird, die trotz ihres jungen Alters meist gut allein zurechtkommt, sondern dass auch sie Fehler macht. Sie ist misstrauisch und stolz, lernt erst auf ihrer Reise, dass es auch schön sein kann, sich anderen anzuvertrauen und Freundschaften zu entwickeln. Townsends Buch bietet viele Botschaften über Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft, über die Bedeutsamkeit der Natur für das Leben und über die Zerstörungskraft des Menschen, was unweigerlich den Blick auf die aktuelle Debatte über den Klimawandel lenkt.