Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor

Autor*in
Leeuwen, van
ISBN
978-3-8369-5467-9
Übersetzer*in
Ehlers, Hanni
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
van Leeuwen, Joke
Seitenanzahl
122
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Toda lebt glücklich zusammen mit ihrem Vater und ihrer Oma, doch dann muss sie auf einmal weg von den beiden. In Todas Land herrscht Krieg. Ihr Vater ist nicht mehr zu Hause, denn er muss “die einen gegen die anderen” verteidigen und Toda soll zu ihrer Mutter in ein anderes Land. Um zu ihr zu kommen muss sie ganz alleine die gefährliche Reise dorthin mit anderen Flüchtlingen antreten.

Beurteilungstext

"Als mein Vater ein Busch wurde" ist ein sehr interessantes Kinderbuch über den Krieg. Es zeigt authentisch die Gefühle, Gedanken und Erlebnisse eines Mädchens während eines Krieges. Dabei ist es bewundernswert, wie gut die Autorin es schafft, blutige Kampfszenen oder Überfälle auszublenden, aber dennoch die Bedrohung des Kriegs darzustellen, so dass die Verunsicherungen und Ängste des Mädchen Todas den Leser berühren und für ihn nachvollziehbar sind. Trotz dem Thema wirkt das Buch aber nie düster oder bedrückend, so dass es für junge Leser - ohne etwas zu beschönigen - nicht all zu beängstigend ist. Dafür sorgen der Sprachwitz sowie die schwarz-weißen Zeichnungen, die recht humorvoll einige Gedanken von Toda aufgreifen.
Ungewöhnlich ist, dass in dem Buch alles anonym gehalten wird. Es werden so gut wie keine Länder, Orte oder Namen genannt. Der Inhalt könnte sich also überall abspielen. Überall auf der Welt leiden Kinder unter den Folgen eines Krieges ohne verstehen zu können, wie sie in diese schreckliche Lage gekommen sind.
Man könnte denken, dass es einem durch die Anonymität schwer fällt, sich in die Hauptperson hinein zu versetzen. Das ist jedoch überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil ist positiv hervor zu heben, dass sich dieses Buch sehr gut dafür eignet unvoreingenommen über die allgemeinen Schrecken eines Krieges zu sprechen. Es gibt keine Nation, der man kritisch gegenüber steht, oder der manch sich verbunden fühlt. Es gibt keine Ursache für den Krieg, die man irgendwie begründen oder verstehen könnte, sondern es gibt nur ein kleines Mädchen, das unter dem Krieg leidet und das plötzlich nicht mehr verstehen kann, was um ihm herum vorgeht.
Auch wenn die persönliche Kriegsgeschichte vieler Kinder leider nicht gut ausgeht, so ist es bei einem Kinderbuch nur positiv zu bewerten, dass dieses Buch mit einem positiven Ausblick auf die Zukunft endet. Toda ist bei ihrer Mutter angekommen, wo sie bleibt bis ihr Vater "kein Busch mehr zu sein braucht".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von msc.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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