Als Luis durch die Zeit sprang

Schlagwörter

• Abenteuer
• Forschen
• Freundschaft
• Historisches

Teaser

Als Luis mit seinem Opa auf dem Sperrmüll eine alte Kiste findet, beginnt für ihn ein ganz besonderes Abenteuer. Denn mit der Kiste und einem alten Sessel reist Luis durch die Zeit zu einem berühmten Mann: Alexander von Humboldt. Wer ist dieser Mann und warum ist er berühmt geworden? Was trieb ihn auf seinen Entdeckungsreisen an? Wie lebte es sich vor 200 Jahren? Als Luis von einem fiesen Mitschüler gemobbt wird, will er am liebsten bei Humboldt bleiben. Wird Luis zurückkommen?

Beurteilungstext

Eine geheimnisvolle Kiste, ein neugieriger Junge und eine fantastische Zeitreise zu einem berühmten Entdecker: mit diesen drei Zutaten erzählt die Kinderbuchautorin Andrea Ewert in "Als Luis durch die Zeit sprang" eine spannende Geschichte für Kinder ab 10. In dem Kinderbuch spielt Luis die Hauptrolle. Frisch auf das Land gezogen, ist er der Außenseiter in der Grundschule und verbringt die meiste Zeit mit seinem Opa. Eines Tages finden sie auf dem Sperrmüll eine alte Kiste mit Bildern. Sehr mysteriös: auf einem der Bilder ist der alte Sessel, wie der im Wohnzimmer, zu sehen. Als Luis in diesem Sessel sich die Kiste und die Bilder näher anschaut, dreht es ihn wie verrückt - er reist durch die Zeit und landet im Arbeitszimmer von Alexander von Humboldt!
Naturforscher und Expeditionsleiter, Entdecker und Wissenschaftler: Alexander von Humboldt ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf seinen Bruder Wilhelm von Humboldt geht die bis heute gültige Idee von Lehre und Forschung. Alexander von Humboldt war die Förderung der Wissenschaft eine Herzensangelegenheit. Für Kinder hingegen ist er vor allem mit seinen langen Reisen nach Südamerika beispielsweise ein Abenteuer, den seine Neugierde und Wissensdurst antrieb. An dieser Stelle packt Andrea Ewert Humboldt in ihre Kindergeschichte. Es ist keine Biografie, sondern eine Begegnung mit Humboldt für Kinder. Durch Luis stoßen die Leser auf den großen Wissenschaftler, lernen ihn als Mensch kennen. Er animiert Luis, seinen eigenen Fähigkeiten zu trauen, neugierig zu bleiben, Selbstvertrauen zu haben und sich mit seinen Fragen, die ihn antreiben, auseinanderzusetzen. Beobachten, festhalten, notieren: so entdeckte Humboldt die Welt, so entdecken die Kinder die Welt. Diese Ermutigung transportiert Andrea Ewert in einer wunderschönen, unterhaltsamen Geschichte. Dabei gelingt ihr die Abenteuer von Luis spannend und auch sprachlich hervorragend zu erzählen. Vor allem für letzteres gilt es der Autorin ein großes Lob auszusprechen. Auch die Plotentwicklung, die Wendungen in der Geschichte sind sehr gut eingebaut: ein Spannungsmoment durch das Mobbing, die Außenseiter-Gefühle von Luis - hier tauchen Kinder ab 10 in die Geschichte ein.
Die wunderbare Freundschaftsgeschichte von Luis und Humboldt hat Nadine Liesse mit ihren grandiosen Aquarell-Szenen illustriert. Schon das Cover beeindruckt mit der Segelschiffszenerie. Jedes Kapitel wird von zwei, drei seitengroßen Aquarellen begleitet, in denen die Illustratorin die Schlüsselszene darstellt. Hier stimmt dann alles: die Perspektive, die Figuren in handelnden Positionen, die Farben. Liesse spielt natürlich mit typischen Bildmotiven wie Goethes Haltung angelehnt an das Campagna-Bild. Natürlich werden es die Kinder nicht immer erkennen, aber sie merken die Stimmigkeit in der Bildaussage.