Almost Famous - Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde

Autor*in
Schellhammer, Silke
ISBN
978-3-8458-2006-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
arsEdition
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein Umzug bedeutet für Zoe (12) auch Schulwechsel. Als "Neue" findet sie in ihrer Klasse keine Beachtung, ist immer allein. Spontan erfindet sie einen berühmten Vater und steht damit plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit. Eigentlich cool, doch bald merkt Zoe, dass das Interesse nicht so sehr ihr, sondern dem angeblichen Vater gilt. Jeder will alles über ihn wissen. Neue Lügen müssen her, das Erfundene scheint sich zu verselbständigen. Kommt Zoe aus dem Schlamassel wieder heraus?

Beurteilungstext

Änderungen in der Lebenssituation sind nicht leicht zu bewältigen. Das musste auch Zoe erfahren, die die vertrackte Geschichte im Rückblick erzählt.
Es fällt ihr schwer, sich mit ihrem neuen Zuhause, der riesigen maroden Villa ihrer Großmutter mit Türmchen, Eingangshalle, Salons, vielen Zimmern und Dienstbotentrakt, anzufreunden. Schlimmer ist jedoch die Situation in der Schule. Von allen beobachtet, jedoch nicht akzeptiert, findet Zoe keinen Platz in der feststehenden Klassenstruktur. Aus Sehnsucht nach Dazugehörigkeit erklärt sie kurzer Hand einen berühmten Schauspieler zu ihrem Vater. Sofort erhält sie die gewünschte Aufmerksamkeit. Doch bald wird das Interesse am Promi-Vater so groß, dass Zoe Mühe hat, ihr Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten. Ihr wird klar: sie muss die Reißleine ziehen, die Wahrheit sagen. Letztendlich erkennt sie den Wert einer wahren Freundschaft.
Mit Zoe schafft Autorin Silke Schellhammer eine kluge und witzige Hauptfigur. Im Vordergrund steht ihre blühende Fantasie. Zoe durchlebt die ausgedachten Dinge, die sie in der Klasse verbreitet, bis ins kleinste Detail in ihrer Vorstellung selbst. So wird die Handlung durch einen ständigen Mix aus Fantasie und Realität geprägt. Leider sind die Tagträume mitunter so lang, dass man sich wünscht, schneller wieder auf die reale Handlungsebene zu kommen.
Auch die anderen Charaktere zeichnet Schellhammer interessant und lebendig. Stellvertretend seien hier genannt die patente Oma, die mit ihrer altertümlichen Redensweise, aber doch recht praktischen Art wohl bei jedem Leser ein Schmunzeln hervorruft, sowie Namik, ein Junge, den Zoe kürzlich kennenlernte und der ihr trotz Kenntnis ihrer Schwindelei immer zur Seite steht.
Hinter der locker, unterhaltsam und humorvoll erzählten Lügengeschichte verbergen sich wichtige Wertevorstellungen. Zwar scheint die schriftliche Arbeit eines Schülers zum Thema Klassengemeinschaft eher aus der Feder eines Erwachsenen als aus der eines Siebtklässlers zu stammen, aber das schmälert den guten Gesamteindruck des Buches kaum - das Nachdenken über die Probleme vieler Teenager, wie z.B. der Kampf um Zugehörigkeit, Anerkennung, wahre Freundschaft und Selbstfindung, ist gewährleistet.

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Veröffentlicht am 01.10.2018

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