Alles auf Anfang

Autor*in
LEHNERER, Barbara
ISBN
978-3-423-78209-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt, JorgeDietrich, Tabea (Umschl.)
Seitenanzahl
206
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Zoe Haussmann per Zufall entdeckt, dass sie ein Adoptivkind ist, bricht für sie ihre wohl geordnete Münchener Welt zusammen. Bei “Gasteltern” in London versucht sie, einen neuen Anfang für sich zu finden.

Beurteilungstext

Zoe ist 17, als sie nach einer harten Auseinandersetzung mit ihren Adoptiveltern nach London aufbricht. Bei Claire und Tim findet sie nicht nur freundliche Aufnahme, sondern auch viel Verständnis. Sie besucht die “Colville Comprehensive School for Girls” und findet bald in Mary und Denise Freundinnen und Führerinnen in der Party- und Unterhaltungs-Szene Londons. Trotz aller neuen Erfahrungen und spannender Erlebnisse ist Zoe innerlich zerrissen - bis sie sich in Sean verliebt, einen dunkelhäutigen Rasta-Men, unehelicher Sohn einer Engländerin und eines Jamaikaners. Sean gelingt, was allen anderen “nahen” Menschen bisher nicht gelungen ist: Zoe stellt sich ihrer Problematik: die uneheliche Tochter einer blutjungen Griechin zu sein, die sie gleich nach der Geburt zur Adoption frei gegeben hat. Zoe fliegt heimlich mit Sean nach Korfu, um ihre leibliche Mutter zu suchen - und findet sie.
Ist schon die “ganz normale” Pubertät eine problematische Zeit des Umbruchs und der oft schmerzhaften Neu-Orientierung im Leben, so wird diese Phase bei Zoe noch erschwert durch die Entdeckung ihrer Adoptionsurkunde. Zoe wütet gegen ihre Adoptiveltern und ist froh, als sie nach London fliegen kann - in ein “neues Leben”, wie sie hofft. Doch ihre Problematik verfolgt sie, bis sie Sean kennen und lieben lernt, der in einer ähnlichen Familienkonstellation jedoch fröhlich und unbeschwert zu leben vermag. Sean, bei aller Lockerheit feinfühlig und einfühlsam, ist es auch, der Zoes Wunsch, ihr leibliche Mutter kennen zu lernen, unterstützt, sie antreibt, ihr Problem frontal anzugehen. Zoe findet eine junge, hübsche Mutter mit Ehemann und zwei halbwüchsigen Halbgeschwistern, jedoch auch die Unfähigkeit der Frau, ihr nun (nach außen) wohl geordnetes Leben infrage zu stellen durch ein Bekenntnis zu ihr, Zoe. Dennoch kann das Mädchen nun offener und befreiter mit ihrer Problematik umgehen und ein neues Verhältnis zu ihren Adoptiveltern aufbauen.
Dicht in der Handlung und genau in einer präzisen,farbigen, poetischen Sprache wird hier die Entwicklung einer jungen Frau geschildert, die aus einer Familienidylle aufbricht und entschlossen ist, eine neue Identität zu finden. Die schmerzhafte Ich-Suche wird ebenso facettenreich und psychologisch überzeugend dargestellt wie das brausende, bunte Londoner Leben mit seinem Vielvölkergemisch. Die Charaktere überzeugen durch Präzision und Vielfalt. Die Liebesbeziehung zwischen Zoe und Sean kommt bei aller Intensität aus ohne die Darstellung drastisch ausgewalzter Liebesszenen - sie wird phantasievoll, diskret und oft indirekt beschrieben - eine Wohltat im Vergleich zu vielen “Teenager-Love-Geschichten”, die sich auf dem Markt tummeln!
Herzlich empfohlen, vorwiegend für junge Leserinnen ab ca. 13/14, die wie Zoe auf der Suche nach ihrer eigenen Identität sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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