Alle meine Leben

Autor*in
Wylie, Sarah
ISBN
978-3-570-15952-1
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
amerikanisches Engli
Illustrator*in
Seitenanzahl
315
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Danis Zwillingsschwester ist an Leukämie erkrankt. Die Therapien schlagen nicht an. Dani glaubt fest an die Erzählungen ihrer Kindheit, dass sie neun Leben habe. Zweimal hat sie schon ausweglose Situationen überlebt. Kann sie ihrer Schwester Leben schenken, damit diese eine Chance bekommt?

Beurteilungstext

Die Diagnose der Krankheit wirft die Familie aus der Bahn. Jedes Familienmitglied versucht dem Unausweichlichen auf unterschiedliche Weise zu entkommen. Die Mutter wird gläubig, der Vater arbeitet viel, raucht wieder, mietet im Winter einen Wohnwagen an. Dani versucht in der Schule zu den Coolen zu gehören, zu denen, die nicht angreifbar sind. Und sie setzt Hoffnung in die Geschichten aus ihrer Kindheit, dass sie neun Leben habe, von denen erst zwei verbraucht sind. Kann sie- wie ein Onkel damals über Katzen erzählte- ihre Leben an die Schwester geben, wenn sie sich selbst in Lebensgefahr begibt und Dank der überschüssigen Leben überlebt? Sie würde auch ihr Knochenmark spenden, aber weder sie noch die Eltern kommen als Spender in Frage. Viermal provoziert sie ihren Selbstmord und überlebt. Jedes Mal scheint es ihr, als ginge es der Schwester dadurch ein klein wenig besser. Nebenbei versucht sie aber, ein normales Leben zu führen. Sie geht auf Parties, bekommt die Rolle in einem Werbefilm, geht zur Schule. Sie ist nett, sarkastisch, gehässig, schlagfertig, witzig. Nur ihre Gedanken sind stets bei der Schwester. Zum Schluss gibt es Hoffnung auf einen Neuanfang für beide Schwestern.
“Ich würde mein Leben für meine Schwester geben” nimmt Dani wörtlich und versucht gleichzeitig, ihren eigenen Schmerz zu betäuben. Die wenigen glücklichen Augenblicke, die sie auch mit der todkranken Schwester erlebt, führen oft zu einem schlechten Gewissen, weiß Dani doch nicht so ganz genau, wie sie mit der Schwester umgehen soll. Ihre Schwester kann über Tod und Beerdigung sprechen, die Familie verharrt im Augenblick, der schwer genug zu bewältigen ist.
Das Buch packt durch die Darstellung der Protagonistinnen, die zu viel Leid tragen müssen. Man hofft bei jedem Suizidversuch, dass es Dani wirklich gelingt, zu überleben. Man hofft bei jedem Krankheitsschub, dass Jena es schafft. Man hofft bei Unternehmungen der Schwestern, dass diese folgenlos bleiben für den Krankheitsverlauf. Und der Leser ist wie MitschülerInnen und LehrerInnen “sprachlos”.
Fazit: Ein Buch, dass viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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