Alle einsteigen! Die Geschichte der U-Bahn

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Teaser

Der Buchtitel steht als Einladung an den zukünftigen, aber noch unkundigen Fahrgast zu seiner ersten U-Bahnfahrt, der von den ersten Anfängen der Mobilität bis hin zur Berliner U-Bahn eingeführt wird. In einem lustigen Würfelspiel erhält er einen Vorgeschmack vom U-Bahnfahren.

Beurteilungstext

Das Buch erschien bereits 2015 in Russland und wurde zunächst ins Englische mit dem (übersetzten) Titel "A Walk Through History" übersetzt. Aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt und vom Berliner Verkehrsbetrieb durchgesehen und mit zusätzlichem Bildmaterial ergänzt erschien das Buch erst später in 2023. Zu der Autorin Alexandra Litwina und der Illustratorin Anna Desnitskaya finden sich keine Angaben. Das Bilderbuch-Hardcover beinhaltet umfangreiche Handzeichnungen mit vielen Einzeldarstellungen (mitunter im Wimmelbuchstil). Der ausführlich kommentierende Text ist in kleinen und größeren Textfeldern eingefügt.
In Text und Bild wird ein Bogen geschlagen vom antiken Rad der Urzeit über das noch nicht motorisierte Laufrad und die Pferdekutsche bis zur modernen U-Bahn. Die Erfindung von Dampfmaschine und Elektromotor löst einen weltweit rasantem Ausbau des Eisenbahnwesens aus. Der Tunnelbau (in Italien/Schweiz) gewinnt an Bedeutung, größere Bauten folgen (Euro-Tunnels unter dem Ärmelkanal). Diee Entwicklung stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um dem verstärktem Verkehrsaufkommen in den überfüllten Städten entgegen zuwirken und die Straßenbahn in den Untergrund zu verlegen. Die erste U-Bahnstation entsteht in London. Dies alles - so erfährt der Leser - will geplant (Beispiel Planung einer Berliner U-Bahnstation) und gebaut (Beispiel Vortrieb des U-Bahntunnels damals und heute) werden. Er lernt zur Orientierung die Infrastruktur eines Berliner dreistöckigem U-Bahnhofes im Querschnitt kennen wie auch Bahnfahren (Fahrkartenkauf am Automaten), natürlich auch die damit verbunden Verhaltensregeln. U-Bahnhöfe in aller Welt werden mit ihren Eigenarten (in Tokio werden riesige Menschenmassen in die Züge geschoben; Sperrung der Prager U-Bahn bei Hochwasser) stichwortartig vorgestellt.
So etwa weiß nun unser U-Bahnfahrer, was auf ihn zukommt. In einem eingeschobenem, lustigem Würfelspiel à la Monopoly macht der junge Leser seine ersten Erfahrungen mit der U-Bahn. Mal setzt er eine Würfelrunde aus und singt an der Station Gneisenaustraße mit der Straßenmusikerin ein Lied, ein anderer Mal lässt ihn der freundliche U-Bahnfahrer nach einer freundschaftlichen Begegnung bis zur Station Gleisdreieck durchfahren.
Das etwas "andere" Buch für den jugendlichen Leser vermittelt unter Verzicht auf authentisches Dokumentationsmaterial ein umfassend vereinfachendes und allgemein verständliches Wissen über das U-Bahnwesen. Jedoch wiegen die generellen Handzeichnungen das kritische Preis-Leistungsverhältnis nicht auf, welches sich möglicherweise auch durch die Überarbeitung des Buches erklärt.