All for Love

Autor*in
Robson, Jenny
ISBN
978-3-7795-0152-7
Übersetzer*in
Himmelreich, Jutta
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Erlbruch, Wolf
Seitenanzahl
167
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach dem Aids-Tod ihrer Mutter leben die beiden Geschwister Gaone und Precious bei einer Cousine der Mutter, die sie Tante, bzw. Mama nennen. Da passiert in ihrer unmittelbaren Nähe ein grausiger Mord: Die junge, nette, freundliche Lehrerin Miss Diko wird erschlagen aufgefunden...

Beurteilungstext

In einer kleinen Stadt in Südafrika ist die tragisch-dramatische Geschichte der Ich-Erzählerin Gaone (17) angesiedelt. Als Sechsjährige hat Gaone den elenden Aidstod der Mutter bewusst miterlebt, während die zwei Jahre jüngere Schwester sich an diese frühe Zeit ihres Lebens nicht mehr erinnern kann. Für Gaone ist Aids ein Trauma geblieben: Sie sammelt Informationen über die Krankheit und liest alles, was sie darüber finden kann. Und vor allem wacht sie mit Argusaugen über ihre lebenslustige Schwester, die dem Abiturienten Ebenezer schöne Augen macht. Über Ebenezer wird gemunkelt, er habe eine verheiratete Geliebte - und vielleicht auch Aids! Die von allen Schülern geliebte Englischlehrerin Miss Diko löst am Welt-Aids-Tag einen Skandal aus, als sie öffentlich bekennt, HIV positiv zu sein und ihre Schüler vor dem leichtfertigen Umgang mit Sex warnt. Am nächsten Morgen liegt sie erschlagen auf einer Müllhalde. Die polizeilichen Ermittlungen - nicht allzu intensiv geführt - werden bald eingestellt, ohne dass ein Schuldiger gefunden wurde. Nur Gaone weiß Bescheid: Sie sah, wie die Tante ihre blutigen Kleider verbrannte. Soll sie zur Polizei gehen? Sie entscheidet sich für eine subtilere Methode: Sie suggeriert ihrer Tante, dass sie sich an der Infizierten angesteckt hat - mit einer offenen Wunde an der Hand.
Zutiefst anrührend schildert die Ich-Erzählerin ihre frühen Kindheitserlebnisse und ihre panische Angst davor, ihre Schwester könnte - durch eigenen Leichtsinn oder durch Vergewaltigung - mit Aids angesteckt werden. Die Zuwendungen der bigotten und ehrsüchtigen Tante (Vorsitzende im AEFG= Ausschuss zur Entwicklung und Förderung der Gemeinde) entlarvt sie als Rechthaberei und Ehrpussligkeit. Ihre eigene spröde Zuneigung zu dem lustigen Monty steht bei dieser psychischen Belastung lange unter einem schlechten Stern - bis Precious selbst einsichtig genug ist, ihre Kleinmädchenschwärmerei als höchst gefährlich zu erkennen.
Die Autorin schreibt mit seltener Intensität und Wahrhaftigkeit. Ihre Charaktere (auch die nicht immer ganz ausgearbeiteten) wirken echt, authentisch, realitätsnah, ebenso die Handlungsorte. Das Grundthema - AIDS - wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und in seiner Brisanz (vor allem in Afrika) hinreichend deutlich geschildert. Der Einband ist ein “Hingucker”! - Nachhaltig empfohlen für junge Leser/innen ab ca. 13 Jahren, sowie als Diskussionshintergrund zum Thema Aids.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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