Adam und seine Tuba

Schlagwörter

• Außenseiter
• Familie
• Musik
• Streit/Konflikt

Teaser

Jeder in der großen Zirkusfamilie kann etwas Besonderes: Feuerspucken, Messerschlucken, Trapeztanz usw. „Was kann ich richtig gut?“, fragt sich Adam, das jüngste Mitglied der Familie. Talente, wie die anderen, hat er nicht – nichts gelingt ihm. Wo hat Adam seinen Platz in der Zirkuswelt? Nicht immer kann man Erwartungen erfüllen. Da braucht es Aufmerksamkeit und genaues Hinhören, bis man das musikalische Talent von Adam in seinem Tubaspiel erkennt. So hat auch er seinen Platz in der Zirkuswelt gefunden und wird begeistert vom Publikum bejubelt. Ein Bilderbuch zum Mut machen und Selbstvertrauen finden! Sehr empfehlenswert.

Beurteilungstext

Zuerst fallen bei dem Bilderbuch die in warmen Brauntönen gehaltenen realistisch gezeichneten Illustrationen auf. Der Kontrast von helleren, farbigen Bildern und dunkleren braun-schwarzen zeigt die emotionale Situation der Hauptfigur Adam auf und verstärkt dadurch die inhaltliche Botschaft. Die reduzierte Farbpallette wirkt wie ein altes Fotoalbum, was zum nostalgischen Rahmenthema „Zirkus“ gut passt.
Das jüngste Mitglied der großen Artistenfamilie Purzlowski hat seinen Platz in der Familie und im Zirkus noch nicht gefunden. Den Talenten der Familie (Feuer spucken, Seil tanzen, Einrad fahren usw.) kann er nicht folgen. Vater Alexej und Mutter Anastasia fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Erst als alle Mitglieder der Familie eine Lösung finden wollen und endlich versuchen herauszufinden, was Adam gefällt, hören sie ihn: Er musiziert auf seiner Tuba verträumt und so gekonnt, dass er alle Purzlovskis überrascht. „Die ganze Zeit wollten wir ihn nach den Maßen unserer berühmten Artistenfamilie schneidern, statt dass wir ihm einmal zugehört hätten.“ Nun werden alle Mitglieder der Familie bei ihren Auftritten von einem neuen Künstler begleitet. Die Begeisterung und der Beifall der Zuschauer sind noch größer als vorher. Das gefällt allen – „naja fast allen – jemand ist wegen der donnerlauten Begeisterung immer noch etwas peinlich berührt.“
Die einsträngige Handlung ist sehr gut nachvollziehbar. Der Text ist durch die Illustration gut verständlich, denn „Artistenausdrücke“ wie „Menschenpyramide“ oder „jonglieren“ werden jeweils durch das entsprechende Bild gut erklärt. Es gibt einen hohen Anteil an wörtlicher Rede, der die Kommunikation in der großen Familie gut wiedergibt.
Die Botschaft des Bilderbuchs spricht Kinder – wie auch Erwachsene – sehr an: Vertraue deinem eigenen Weg – suche dir selbst deinen Platz in der Welt und lass dich dabei nicht entmutigen. Dabei kann man erfahren, dass besondere Talente das miteinander Leben bereichern. Sehr empfehlenswert!

Anmerkung

Für einen Einsatz zum Vorlesen ist es sinnvoll das Titelbild abzudecken und vom Titel nur Adam vorzustellen (also - "und seine Tuba" wegzulassen). So können die Kinder beim Vorlesen mitspekulieren, was Adam wohl für besondere Talente hat.