Adam und Eva

Schlagwörter

• Liebe
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Teaser

Martin Baltscheit erzählt in diesem, von Phine Wollf mit ausstrucksstarken Farben illustriertem Bilderbuch, die Geschichte von Adam und Eva auf humorvolle Weise neu.

Beurteilungstext

Martin Baltscheit interpretiert die Geschichte von Adam und Eva auf eine eigene und humorvolle Art und Weise: Adam als Junge allein, sich langweilend auf einem Stein, wird vom Garten Eden gerufen.
Baltscheit schafft den Spagat zwischen poetischer Sprache „Himmel und Erde erkennen sich“ und Sprachwitz, wenn z.B. der Garten Adam zuruft „Hau rein!“
Adam, der erste Mensch, gibt allem einen Namen, auch Eva und auch hier schafft es Baltscheit, die Poesie erstrahlen zu lassen. Er lässt Adam allerlei metaphorische Namen geben: Elfenlicht, Himmelsauge, Zuversicht und schließlich auch Liebe. Nur Eva trägt ihren Namen schon. Beide benennen und erfinden weiter, Namen und Dinge (u.a. Mensch ärgere dich nicht und Yoga), doch schließlich essen Sie vom „Baum der Wahrheit“ und werden vom Garten vertrieben.
Dieser „Sündenfall“ wird jedoch gar nicht als solcher thematisiert, viel eher kann er als Entwicklungsschritt gesehen werden: Mit dem Genuss der Frucht erkennen Adam und Eva den Unterschied zwischen Erlaubtem und Verbotenem, zwischen Leben und Tod, sind nun keine Kinder mehr und müssen den Garten verlassen. Sie schaffen sich ihren eigenen Garten mit einer eigenen Familie, die bleibt ihnen als Konstante erhalten.
Die von Phine Wolff stammenden Illustrationen nehmen den Text auf. Dabei nimmt oft ein großformatiges Bild jeweils eine eine Hälfte der Doppelseite ein, ein kleines Bild auf der Seite des Textes stellt ein Detail dar. Das Paradies wird im satten Grün und leuchtenden Farben dargestellt. Im Kontrast dazu stehen die düsteren Farben während des Verdrängens aus dem Garten. Am Ende steht das Bild einer glücklichen Familie – zeitlos wie die Liebe.
Ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch, poetisch und witzig nimmt es die historische Vorlage auf und interpretiert sie neu.