Absch(l)ussfahrt - wer einschläft, der verliert
- Autor*in
- Till, Jochen
- ISBN
- 978-3-473-58343-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 254
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jonas und seine Klassenkameraden machen die Abschlussfahrt der Klasse 10. Die Reise geht in die Toskana. Für Jonas uns seine Kumpels besteht das einzige Ziel dieser Reise darin, soviel Alkohol wie möglich zu vernichten. Eine coole Reise nimmt ihren Lauf, so richtig nach dem Geschmack halbwüchsiger Jungen.
Beurteilungstext
Eigentlich ist nicht Jonas hier die Hauptperson. Jonas erzählt diese Geschichte, aber die Hauptperson - oder sollte man sagen, der Boss - ist Marlon.
Die Reise dieser Klasse 10 geht in die Toskana - mit der Bahn. Schon hier fängt es an, unrealistisch zu sein. Die Schüler haben keine gemeinsamen Abteile, sie suchen ihre Plätze selber, der Lehrer scheint unwichtig und tritt nur am Rande auf. Wichtig ist das Quantum an Alkohol, das die Clique um Marlon und Jonas mit sich führt.
Kaum im Zug - beginnt das kollektive Besäufnis mit den unterschiedlichsten Alkohollika in großen Mengen und hohem Tempo. Keiner scheint so betrunken zu werden, dass es dem Lehrer auffallen würde, der gelegentlich die Abteile inspiziert. Auch im weiteren Verlauf der Reise scheint der Alkoholkonsum der Gruppe vollkommen unbemerkt zu bleiben. Begleitet werden diese Exzesse von der Aktion, schlafenden Mitschülern das Gesicht mit rotem Edding zu beschmieren, verewigt auch im Titel des Buches: Wer einschläft, der verliert!
Der Lehrer und seine Begleitperson haben hier eine völlig unterbelichtete Rolle, trottelig, kriegen nix mit und sind sowieso nur der Form halber dabei. Der Herbergsvater der Unterkunft trinkt mit den Schülern und verkauft ihnen überdies Alkohol in rauen Mengen.
Die Handlung ist auch unwichtig, sie ist nebensächlich und langweilig. Sie beschränkt sich auf Schilderungen der diversen Exzesse der Schüler, gelegentlich unterbrochen durch kulturelle Exkurse, die ja auf einer offiziellen Klassenfahrt nicht fehlen dürfen. Alle diese Ausflüge werden als langweilig und überflüssig dargestellt und damit heruntergemacht.
Fehlen dürfen natürlich auch nicht sexuelle Exkurse, die hier in einer schnellen Nummer zwischen Nele und Jonas ihre Erfüllung finden und sich im wesentlichen auf zwei Mädchen beschränken, die in den Augen der Jungengruppe Gnade finden, weil sie genauso viel saufen wie die Jungen.
Nach Auskunft des Börsenblattes ( Umschlagtext ) ist Jochen Till nah an seiner Zielgruppe dran und bringt selbst harte Jungs zum Lesen.
Ein Buch wie dieses brauchen auch harte Jungs nicht! In diesem Buch wird der Alkohol verherrlicht, die Lehrer und Betreuer als Trottel dargestellt und Klassenfahrten zum kollektiven Besäufnis abgestempelt. Auf die kaum vorhandene Handlung können die Leserwelt und die harten Jungs verzichten.