Abends um zehn

Schlagwörter

• Angst
• Familie
• Freundschaft

Teaser

Frankie und Gigs sind Freunde. Ihr Leben verläuft in geregelten Bahnen. Das verändert sich plötzlich und rasant, als Sydney in ihr Leben tritt und alles mit ihren liebevoll, neugierig und taktlosen Fragen auf den Kopf zu stellt.

Beurteilungstext

Was tut ein Junge, der in einer Familie lebt deren Mitglieder, ob Mutter, Vater, der Onkel genannt wird, die Schwester und die Tanten alle mehr oder weniger schräg sind? Entweder er rebelliert, oder er macht es wie Frankie, passt sich an und tut alles, um den schönen Schein aufrecht zu erhalten. Er geht ihm nicht gut damit, dass seine Mutter das Haus niemals verlässt, seine Geschwister sich mehr und mehr zurückziehen und die ganze Arbeit, wie Einkaufen Busgeld zusammenhalten, u.v.m., ihm überlassen. Er sorgt sich so sehr, dass er vor lauter Sorgen den Halt zu verlieren scheint. Dann ist immer die Zeit gekommen, Sicherheit bei der Mutter zu finden. Er geht immer um 10 Uhr in ihr Schlafzimmer und schildert seiner Mutter seine Ängste. Wirkliche Hilfe bekommt er aber durch sie nicht. Wie auch, wenn sie sich selbst nichts traut. Frau de Goldie nimmt den Leser mit in die skurrile Welt von Frankie. Sie lässt sein Leben manchmal schwer, manchmal leicht erscheinen und schafft es durch ihre Art zu schreiben den Leser empathisch teilhaben zu lassen. Das gelingt besonders gut, wenn sie die Gefühle beschreibt, die Sydney bei Frankie auslöst, wenn sie ihm kritische Fragen stellt und sein Weltbild damit aus den Angeln hebt. Lange Zeit lässt sie den Leser im Unklaren darüber, was denn nun genau das Problem in Franklies Familie ist und hält so den Spannungsbogen aufrecht. Dennoch war ich als Leserin immer wieder in Versuchung das Ende der Geschichte zuerst zu lesen, habe es aber nicht getan und bin durch ein Happy End, dass nicht wirklich eines war, belohnt worden.