Abbys haarsträubende Missgeschicke
- Autor*in
- McCombie, Karen
- ISBN
- 978-3-7855-4630-7
- Übersetzer*in
- Braun, Anne
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 191
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2003
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 13-jährige Abby lebt mit ihren drei Geschwistern bei ihrem alleinerziehenden Vater in einer britischen Kleinstadt. Die Familie hat finanzielle Schwierigkeiten, Abby hat ihre alltäglichen Teenager-Probleme, und sie macht sich Sorgen um ihre große Schwester Rowan, die die Schule schwänzt.
Beurteilungstext
Abbys Familie besteht aus herzensguten, geradlinigen Menschen, die versuchen, ihre unkonventionelle Lebenssituation so gut es geht zu meistern. Abbys Clique besteht aus Mädchen mit ganz verschiedenen Charakteren aus unterschiedlichen Elternhäusern. Die Autorin gibt so nebenbei noch einen kleinen Einblick in das Leben des britischen Mittelstandes. Abby hat die Probleme eines jeden Teenagers, die da heißen “Sehe ich gut aus?”, “Wer mit wem?” oder “Was machen wir am Wochenende?”. Sie sorgt sich aber auch um die finanzielle Lage der Familie. Um den Vater zu entlasten sucht sie sich einen Job, obwohl sie erst 13 ist und noch gar nicht arbeiten darf. Abbys größte Sorge aber gilt ihrer Schwester Rowan. Die hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Sie pflegt engen Kontakt zu einer zwielichtigen Bekannten, sie schwänzt die Schule, sie taucht mit immer neuen Klamotten auf. Nach und nach bemerkt Abby als einzige in der Familie das ganze Ausmaß von Rowans Problemen. Die wird in der Schule gemobt und sie klaut. Abby wird aktiv, hilft ihrer Schwester effektiv mit einem Gespräch beim Schuldirektor. Unterstützt wird sie dabei von ihrer besten Freundin.
Der Autorin ist es gelungen, viele verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen differenziert, aber unaufdringlich darzustellen. Sie bietet damit jede Menge Denkanstöße für die Leser. Die Figur der Abby ist sympathisch. Sie “hat das Herz am rechten Fleck”, ist patent, lässt sich nicht unterkriegen. Mit ihr können sich die Leser identifizieren und von ihr können sie manches lernen. Die Geschichte ist realitätsnah, aber dennoch spannend. Sie enthält viele Elemente aus der alltäglichen Erlebniswelt von Jugendlichen. Der Handlungsort Großbritannien spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die Autorin vermittelt, dass Mitgefühl und Zivilcourage erstrebenswerte Werte sind und dass auch Jugendliche aus scheinbar unlösbaren Problemen einen Ausweg finden können. Sie versäumt aber nicht, auch aufzuzeigen, dass es für junge Menschen auch Grenzen gibt, an denen sie alleine nicht weiterkommen, und dass das ganz normal und nicht schlimm ist. Diese tiefgreifenden Inhalte verpackt Karen McCombie ganz locker in ein unterhaltsames, leicht zu lesendes Buch. Es kann vor allem für Leserinnen zu Beginn der Pubertät eine hilfreiche Lektüre sein, die ihnen zeigt, dass sie mit ihren neuen Problemen nicht allein dastehen.
Insgesamt ist “Abbys haarsträubende Missgeschicke” ein gelungenes Buch.