Ab aufs Brett!

Autor*in
Kwame, Alexander
ISBN
978-3-314-10329-2
Übersetzer*in
Schaub, Anna
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Miyares, Daniel
Seitenanzahl
32
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Lesezauber nimmt einen so gefangen, dass man ein Buch nicht weglegen kann. In diesem Bilderbuch erfahren wir, dass Lesezauber sogar ansteckend ist.

Beurteilungstext

In reinem Dialog, ganz ohne Erzählerstimme, gestaltet sich der Text. Bill (grüner Text, grüner Frosch) will surfen gehen, Fred (orangefarbener Text, orangefarbener Frosch) will lesen. Es kommt zum Streit darüber, ob Bücher langweilig sind. Durch Kommentare beim Lesen ("Boah, Krass"; "Wow. Ist ja ein Ding.") stachelt Fred die Neugier von Bill an, der nachfragt und sich einige Handlungsschritte erzählen lässt. Das Ende verrät Fred nicht, und so nimmt Bill das Buch und Fred geht surfen.

Interessant ist an diesem Buch, dass die Kontextualisierung in den Bildern geschieht. Wir erfahren dadurch z. B., dass die beiden sich schon recht früh mit dem Motorroller auf den Weg zum Meer machen und ein erheblicher Teil des Dialogs während der Fahrt stattfindet. Und die Fahrt endet mit einem umfallenden Roller. Neben der äußeren Handlung sehen wir aber auch die innere Handlung des gelesenen Buches in Form von Gedankenblasen, in denen in Bildern erzählt wird, was dort passiert. Teilweise sind ganze Bilder mit Freds "Vorstellungsbildung" ausgefüllt, und es scheint so, als wenn beide, Fred und Bill, in diesen (inneren) Bildern agieren, in oder von ihnen gefangen sind. So spielt das Buch in doppelter Weise mit der Vorstellungsbildung, macht sie zum Thema und Gegenstand der Betrachtung. Was in der Beschreibung komplex erscheint, ist für Kinder problemlos auf der Handlungsebene nachvollziehbar: Sie lesen Text und Bild als Einheit, können sich ihren eigenen "Reim" auf das Gehörte bzw. Gelesene und das Gesehene machen.

Und so gelingt Alexander Kwame und Daniel Miyare ein fein abgestimmtes Werk, in dem Text und Bild eine untrennbare Einheit bilden, die vielleicht weniger durch den Plot zum Nachdenken und Reflektieren anregt als vielmehr durch die ineinander verzahnte Erzählweise.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 02.04.2017

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