1914 Ein Maler zieht in den Krieg

Autor*in
Osteroth, Reinhard
ISBN
978-3-8489-0078-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kleist, Reinhard
Seitenanzahl
110
Verlag
Aladin
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Viele kennen den Maler Franz Marc, der blaue Pferde, gelbe Kühe u.ä. geschaffen hat und Mitstreiter der Künstlervereinigung “ Der Blaue Reiter” war. Hier lernt man seine Einstellung zu den Farben und zu seiner Zeit , seine Frau uns seine Freunde kennen.Als Freiwilliger zog er 1914 in den 1.Weltkrieg, doch die Ernüchterung folgt bald.

Beurteilungstext

Heinrich Osteroth schreibt im Stil einer Sacherzählung über Franz Marcs Leben, über seine Gedanken zur Kunst und zum Krieg. 14 nummerierteKapitel einschließlich Prolog, Zeittafel zum Ersten Weltkrieg und vielen Bildern von Reinhard Kleist ergeben eine Biografie. Sehr aufschlussreich sind auch Vor- und Nachsatzpapier mit Schlieffen-Plan und einigen Fotos und Feldpostbriefen.
Osteroth schildert Marcs künstlerische Entwicklung zur abstrakten Malerei und Begeisterung für Farben, die zu Freundschaften mit August Macke und Wasily Kandinsky führte, mit denen er die Künstlervereinigung “Der Blaue Reiter” gründete.
Parallel dazu werden die militärischen Pläne und bündnispolitischen Konzepte und Krisen in Europa dargelegt, die schon mehrfach an den Rand von Kriegen geführt hatten. (Franz Marc malte 1913 den Balkankrieg.”Die Wölfe” nannte er sein Gemälde. S.37)
Die Stimmung unter Künstlern und Schriftstellern während des erwarteten Krieges ist widersprüchlich(s. Bertha von Suttner, Max Beckmann). 1914 erscheint eine Vielzahl von Kriegsgedichten, auch von Dichtern, die wir nicht vermuten würden.
Franz Marc zog wie August Macke nicht jubelnd, aber voller Hoffnung als Soldat in den Ersten Weltkrieg, mit Freunden wie Kandinsky stritten sie darüber. Die Auswirkungen ihrer Kunst und die unterschiedlichen Interpretationen, aber auch die Beschönigung in Gedanken und Feldpostbriefen an die Frauen zuhause. Statt in Gemälden werden die Gedanken meist in Briefen(s. mit Else Lasker-Schüler) festgehalten.
Der letzte Ausritt des beförderten Reitersoldaten Marc endet im Kriegsgetümmel um Verdun, das “mit modernsten Waffen bestückte Schlachthaus”.S.91 “Zehn Monate dauerte dieser Kampf, eine Materialschlacht bis dahin unbekannten Ausmaßes. Verdun wurde zur Todesfabrik.”S.87
Interessant an dieser Biographie ist die Verknüpfung unterschiedlicher Berreiche: Geschichte, 1.Weltkrieg, Kunst, Biographie eines bekannten Künstlers, Literatur, Soldatenleben...
Die gut verständliche Lektüre empfiehlt sich für öffentliche Bibliotheken und thematische Handapparate.

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Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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