1000 gute Gründe. Oder: Wie ein Glückskeks mein Leben veränderte

Schlagwörter

• Außenseiter
• Freundschaft
• Tod/Sterben

Teaser

Milou liebt ihre Oma Anni über alles und das nicht nur, weil sie ihr jeden Tag einen Glückskeks in die Brotdose legt. Oma Anni ist für Milou alles: beste Freundin, sicherer Hafen, Kummerkasten und Seelentrösterin. Als ihre Oma plötzlich stirbt, bricht für Milos eine Welt zusammen, denn nun fühlt sie sich völlig allein. Doch als ihr weiterhin Glückskekse begegnen, ist sie sich sicher, dass Oma Anni auch aus dem Jenseits noch alles im Griff hat...

Beurteilungstext

Milou kämpft mit vielen Problemen, die symptomatisch für die Pubertät sind. Hinzu kommt, dass sie sehr verschlossen ist, in der Schule Mobbing erfährt und keinen Anschluss hat. Ihre vielbeschäftigten Eltern sind dabei ebenfalls keine Unterstützung. Halt findet sie jedoch bei ihrer geliebten Oma Anni, welche sie stets unterstützt und nicht nur durch ihre Glückskekse Weisheiten an Milou weitergibt. Der Tod der Oma macht Milou unendlich traurig und sie zieht sich mehr und mehr von allen zurück. Doch als sie weiterhin Glückskekse erhält, folgt sie den Ratschlägen und begibt sich auf diese Weise auf neue Wege.
Der Schreibstil des Buches ist einfühlsam und taktvoll. Aus der Sicht Milous geschrieben, erfahren wir zunächst viel von den Sorgen und Nöten, die sie bewegen. Auch ihre Trauer wird auf diese Weise wiedergegeben, sodass bereits nach wenigen Kapiteln eine starke Verbindung zur Protagonistin entstehen kann. Milou zeigt alterstypische Verhaltensweisen, wächst aber im Verlauf der Handlung mehr und mehr über sich hinaus. Dennoch hat man nicht das Gefühl, dass die dargestellte Figurenentwicklung fingiert ist, sondern vielmehr, dass sie sich natürlich ergibt.
Wenngleich Tod und Trauer und auch die Außenseiterposition Milous zentral und handlungsweisend für diesen Roman stehen, zeigt die Handlung umso mehr eine lebensbejahende und positive Einstellung. Zum Einsatz als Klassenlektüre wäre sicherlich noch eine vertiefende didaktische Aufbereitung der Inhalte nötig, dennoch ist das Buch als Freizeitlektüre sehr zu empfehlen.