Nilsson, Per

Anarkai

Als Johan Gro und Kai kennenlernt, beginnt er das Leben aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. In Gro verliebt er sich. Kai bewundert er. Tu nur, was du willst... redet dieser Kai zu, um ihn nur kurze Zeit später darauf hinzuweisen, sich erst auf die Leckereien stürzen zu können, wenn er auch ein Butterbrot gegessen hat. Johan erlebt Widersprüchliches und fängt selbst an zu denken. Durch Kai und Gro wird er vom Zuschauer zum Teilnehmer in der Welt, die er kennt und die ihm gleich viel fröhlicher vorkommt. Nach mehr als der Hälfte des Buches erfährt der Leser einen überraschenden Aspekt, der Johans Zuschauerrolle bis dato in ein völlig neues Licht setzt: Johan sitzt im Rollstuhl. Nun beginnt Johan, der bislang seine Rolle als Hilfsbedürftiger nie verlassen hat, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dabei erkennt er, dass auch der von ihm so bewunderte “Anar - Kai” nur (s)eine Rolle spielt und aus seiner Haut auch nicht heraus kann.

Lieber Venny - Liebe Saffron

Auf Drängen des Lehrers beginnt Venny lustlos, einem unbekannten Mädchen in Amerika zu schreiben. Doch Saffron erweist sich rasch als unterhaltsame Gesprächspartnerin, der Venny beginnt seine Gefühle anzuvertrauen. Eine Brieffreundschaft über Jahre entsteht, die auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird, als ein Unglück passiert und alle Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft zerschlagen scheinen.

Crew und Hathorn, Gary und Libby

Lieber Venny - Liebe Saffron

Briefwechsel zwischen Venny, dem Australier italienischer Abstammung, und der Amerikanerin Saffron über drei Jahre. Bei Beginn sind sie 16 und 17 Jahre alt. Sie schreiben über alles: Schule, Familienprobleme, Sexualität und besonders intensiv über Verlust, Behinderung und Lebensbewältigung. Aus der Brieffreundschaft wird Liebe.

Friedrich, Daniela

Eine Brille für das Krokodil

Das Krokodil ist Mitglied des Theater-Ensembles im Kasperle-Theater. Eines Tages stolpert es über den Theatervorhang und reißt alle Spieler mit. Kasperle ist recht ärgerlich wegen der “Ungeschicklichkeit” des Krokodils und droht, das Krokodil “in Rente” zu schicken, wenn so etwas noch einmal passiert. Und wirklich, bei einer der nächsten Vorstellungen “frisst” das Krokodil den Kasper statt der Großmutter. Große Gaudi im Theater! Und großen Ärger für das Krokodil! Doch ehe etwas Entscheidendes passiert, hat der aufmerksame Polzist eine Idee: Er geht mit dem Krokodil zum Augenarzt. Und DER stellt dann schnell fest, dass das Krokodil kurzsichtig ist und eine Brille braucht. Alle sind froh, dass das Krokodil mit seiner schönen roten Brille nun bei ihnen bleiben kann. Nur Kasper meckert noch ein bisschen - aber nicht mehr lange!

Husinigg, Franz-Josef

Meine Füße sind der Rollstuhl

Die Geschichte erzählt von dem kleinen Mädchen namens Margit. Sie sitzt im Rollstuhl und fährt das erste Mal alleine zum Einkaufen. Auf dem Weg begegnen ihr viel zu hohe Bürgersteigkanten, Menschen die sie anstarren, Menschen mit Vorurteilen und Sigi, der sie nimmt, wie sie ist.

Lawrence, Iain

Der Geist

USA, Ende der vierziger Jahre. Harolds Vater ist im Krieg gefallen, der Bruder ist verschollen. Der Fünfzehnjährige ist “der Geist”, ein Albino, den die Gleichaltrigen verspotten und quälen. Die Mutter kann den Tod von Vater und Bruder nicht verarbeiten: “Es gab für ihn nichts Schlimmeres, als nach Hause zu kommen.” (S. 31) Er verbringt seine Tage alleine mit seinen Hund bis er von einem Zirkus erfährt, der in der Nähe gastiert. Er darf die Vorstellung nicht besuchen, schleicht sich heimlich davon und folgt dem Zirkus, als dieser weiterzieht. Hier freundet er sich mit den “freaks” an, anderen äußerlich auffallenden Menschen, die ihm mit großer Liebe und Herzlichkeit begegnen. Ein skurriler Indianer hilft ihm, er entdeckt, dass es im Zirkus auch einen erwachsenen Albino gibt. Dieser erklärt ihm: “Aber Samuel, Tina und ich, wir sind nur von außen falsch. Die anderen Leute, die sind von innen falsch.” (S. 299) Doch noch überwiegt für Harold das Bedürfnis, so zu sein wie die anderen. Er fühlt sich größer und stärker, nachdem ihm die Haare gefärbt wurden, er hat Erfolg bei der Dressur der Elefanten, verliebt sich und läßt sich erpressen, nicht mehr zu den “freaks” zu gehen, die auch im Zirkus ausgegrenzt werden. Doch als die Elefantennummer klappt, trampelt ein Elefant seine Zwergenfreundin tot. Harald kehrt nach Hause zurück und hat jedenfalls gelernt, hinter der aufgeschwemmten Trauerfassade seine alte, geliebte Mutter zu sehen.

Wild, Margaret

Fuchs

Ein Hund rennt durch den verkohlten Wald, eine verletzte Elster im Maul. Die Elster hat keinen Lebensmut mehr, da ein Flügel verbrannt ist, aber der Hund, dem ein Auge fehlt, bleibt bei ihr, trägt sie zum Fluss und zeigt ihr das neue Lebewesen im Wasserspiegel. Auf dem Rücken des rennenden Hundes erlebt die Elster fast ein Fliegen und beschließt, nun das Auge des Hundes zu sein, wie er ihr Flügel ist. Im nächsten Frühjahr taucht ein Fuchs auf; zunächst warnt die Elster den Hund, der aber den Fuchs freundlich einlädt. Der Fuchs nutzt die Abwesenheit des Hundes, die Elster zu überreden, auf seinem Rücken zu “fliegen”, zweimal sagt die Elster nein, beim dritten Mal aber springt sie auf den Rücken des Fuchses. Nun passiert aber nicht, was die LeserInnen erwarten könnten, nämlich dass der Fuchs sich hier eine Mahlzeit erlegt, sondern er setzt die Elster in der Hitze der Wüste aus: “Jetzt werden du und der Hund begreifen, was es heißt, wirklich allein zu sein.” Wieder überlegt die Elster, aufzugeben und zu sterben, doch dann denkt sie an den Hund und macht sich mühsam hüpfend auf den langen Heimweg.

Drvenkar, Zoran

Du schon wieder

Zwei kleine Jungen, der eine viel zu lang, der andere viel zu kurz geraden, werden von den verständnislosen Eltern in die Welt geschickt: “Macht das Beste daraus”. So sammeln sie eigene Erfahrungen, erreichen zusammen Reichtum und zerstreiten sich. Eine Lösung ist erst in Sicht, als beide Trauer und Zorn über ihr Ausgesetzwerden zulassen können. Erst dann treffen sich sich und können ein Bündnis eingehen, das zerbricht, als ein Reporter die Frage stellt, wer der Wichtigere von ihnen sei. Erst existentielle Not und der Zufall bringen sie wieder zusammen.

Lowry, Lois

Auf der Suche nach dem Blau

Nachdem Kiras Mutter in Folge einer unvorhergesehenen Krankheit gestorben ist, wollen die Frauen sie aus dem Dorf vertreiben. Kira, die mit einem schiefen Bein geboren wurde, ist nur durch die Stärke ihrer Mutter Katrina und durch das Ansehen ihres Großvaters vor dem Tod bewahrt worden. Ihr Vater kam vor ihrer Geburt bei einem Jagdunfall ums Leben. Kira fordert eine Entscheidung, ob sie im Dorf bleiben kann, durch den Rat der Hüter. Zu ihrem Erstaunen verliert sie nicht den Prozess, son-dern wird dazu bestimmt, die Arbeit ihrer Mutter, die jedes Jahr in der Vorbereitungszeit des großen Festes den Mantel des Sängers ausgebessert hat, fortzusetzen. Die Hüter haben von Kiras Kenntnissen und Fähigkeiten im Sticken und Färben erfah-ren und wollen, dass das Mädchen diese perfektioniert. Kira lernt im Haus der Hüter den hochbegabten Schnitzer Thomas kennen, einen Junge ihres Alters, der die Eltern schon in früher Kindheit durch einen Blitzschlag verloren hat. Thomas, Kira, Matt, Kiras guter Freund, der mit seiner Familie und seinem Hund Ästlein in einer der verwahrlosten Siedlungen außerhalb des Dorfes lebt, werden innerhalb kurzer Zeit enge Vertraute. ‚Der Tag der Zusammenkunft' rückt näher, sowohl Thomas als auch Kira sind mit den Arbeiten am Mantel und am Stab beschäftigt. Täglich überprüfen die Hüter ihre Fortschritte. Kira wird zu einer alten Frau geschickt, die alleine im Wald lebt, um von ihr die Kenntnisse des Färben vermittelt zu bekommen. Thomas schreibt alles auf, damit Kira nochmals nachlernen und vertiefen kann. Überraschend stirbt die alte Frau, das Mädchen ist auf ihre eige-ne Kraft angewiesen. Alle Farben kann Kira herstellen, aber die Pflanze für das Blau, der Färberwaid, gibt es in ihrem Dorf nicht. Zu den beiden handwerklich begabten Jugendlichen gesellt sich kurz vor dem Fest das kleine Mädchen Jo, ebenfalls ein Waisenkind. Seine Begabung liegt im Singen. Kira wird die Ähnlichkeit ihrer Biografien verdächtig. Nach und nach wird ihnen bewusst, dass die Hüter mit dem Tod der Eltern etwas zu tun haben müssen. Nur als Waisen sind sie leicht lenkbare Werkzeu-ge der mächtigen Herren. Als Matt eines Tages nach längerer Abwesenheit auftaucht und Kira nicht nur mit der Färberwaid-Pflanze, sondern auch mit ihrem Vater, den die Hüter geblendet hatten, überrascht, schließt sich der Kreis der Erklärungen. Doch Kira wählt am Ende der Geschichte nicht den leichteren Weg, d.h. dem Vater in die ‚Freiheit' zu folgen - sie will ihre Chance nutzen und dem Volk auf dem Mantel des Sängers eine positive Zukunft schaffen.

Ludwig, Christa

Blitz ohne Donner

Johannes ist 14 Jahre und taub. Die neuen Nachbarn sind Musiker, ihre 14-jährige Tochter Maria spielt Harfe, tanzt im Ballet und für sie ist für die Johannes' Taubheit schrecklich, da Musik ihr Leben bestimmt. Dennoch verlieben sich beide ineinander und suchen Zugang zur Welt des anderen, was nicht ohne Verletzungen geht.

Vettinger, Susanne

Das Rätsel der Feuerberge

Carla bewahrt ihre Geschichten in Schachteln auf. Hier erzählt sie ihrem Teddy die Geschichte von Hugo, der Schildkröte auf der Suche nach einem Freund.