Zwischen zwei Weihnachten

Autor*in
Niederer, Werner
ISBN
978-3-85580-478-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Niederer, Werner
Seitenanzahl
29
Verlag
Blaukreuz
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Lüdenscheid
Jahr
2010
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,80 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Onkel Ferdi ist ein alter Fischer. Er wird mit üblen Streichen geneckt, hat aber trotzdem für die Buben Verständnis. Vor allem Rolf dominiert Fabian mit seinem schlechten Einfluss. Als Fabian ins Eis einbricht, wird er von Ferdi gerettet. Aber erst viel später, als Rolf durch einen Unfall stirbt, findet Fabian die Kraft, sich bei Ferdi zu entschuldigen. Ferdi ist inzwischen todsterbenskrank. Fabian will ihm eine Weihnachtsfreude machen. Aber Ferdi stirbt vor Weihnachten.

Beurteilungstext

Es ist kein eigentliches Weihnachtsbuch, wenn dies auch der Titel suggeriert. Weihnachten findet nämlich in diesem Buch gar nicht statt. Es geht vielmehr um die Geschehnisse innerhalb eines Jahres, von Weihnachten bis zum nächsten Weihnachtsfest. Fast leidet das Buch darunter, dass mit dem Titel und auch mit dem Titelbild ( ein verschneites Vogelhäuschen mit Piepmätzen vor einer urigen Hütte) an trautes Weihnachten erinnert wird. Ältere Kinder werden das Buch gar nicht in die Hand nehmen, weil sie meinen, Bilderbücher sei mehr etwas für Kleine. Dabei sind es vor allem größere Jungs in der Pupertät, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Dass die Gruppe in diesem Alter mehr zählt als die Eltern, das wissen die Erwachsenen. Hier wird den jungen Lesern deutlich vor Augen geführt, wie ein Junge die anderen dominiert und diese, obwohl sie durchaus das Unrecht erkennen, mitmachen. Vor allem Fabian, die eigentliche Hauptperson in diesem Buch möchte sich gern anders verhalten, tut es aber erst, als der Anführer Rolf durch einen tragischen Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist. Er erkennt die Verlogenheit der Predigt bei der Beerdigung. Er beschließt, ein anderer zu werden. Er wendet sich ab jetzt dem alten Fischer zu, der meistens das Ziel aller bösartiger Streiche war. In diesem Buch wird er als ganz liebenswerter friedliebender und verständnisvoller Mensch geschildert, fast zu heilig. Viel Zeit für die neue Freundschaft bleibt Fabian und Ferdi nicht. Ferdi hat Prostatakrebs. Am vierten Advent stirbt Ferdi. Fabian bringt trotzdem das Geschenk in die Hütte in der Hoffnung, dass es Ferdis Bruder, für den das Geschenk gedacht war, auch findet. Eine anrührende Geschichte, die aber auch traurig stimmt, zumal der Junge sehr unter seiner Einsamkeit leidet und die Eltern seinen Gemütszustand falsch interpretieren.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.06.2022