Zweilicht

Autor*in
Blazon, Nina
ISBN
978-3-570-16117-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jay verbringt ein Jahr in New York als Austauschschüler. Er geht zur High School, streitet sich mit seinem Onkel und verliebt sich in Madison. Aber immer wieder überkommt ihn das seltsame Gefühl, dass irgendwas mit der Welt um ihn herum nicht stimmt. Als er Ivy trifft, das seltsame Mädchen, das auf Bäumen klettert und ihn vor Madison warnt, erkennt Jay, dass sein Leben, wie er es bisher zu kennen glaubte, nichts anderes ist als ein böser Traum…

Beurteilungstext

Der Roman beginnt mit einem Traum und endet auch damit. Die Träumenden sind zwar verschiedene Personen, aber dennoch teilen sie ein Schicksal, von dem sie nichts ahnen. Zu Beginn steht nicht Jay im Mittelpunkt, sondern Mo, die ihn beim Schlafen beobachtet und seine Träume belauscht. Dass Mo eines der beiden Mädchen sein wird, zwischen denen sich Jay im Laufe seiner Geschichte entscheiden muss, ahnt der Leser zu diesem Zeitpunkt nicht. Denn Nina Blazon versteht es erneut in diesem Roman wie keine andere Autorin der gegenwärtigen Fantasyliteratur, Unvorhergesehenes und Unerwartetes auf die Seiten zu bannen.
Jay, der eigentlich aus Deutschland kommt, verbringt ein Jahr in New York bei seinem Onkel und seinem Cousin. Er folgt der Spur seines toten - und augenscheinlich etwas verrückten - Vaters. In der Schule lernt er neue Freunde kennen, er verabredet sich mit der spröden Madison und versucht die merkwürdigen Ereignisse um ihn herum zu ignorieren. Denn es kann ja kaum real sein, dass er mit Menschen spricht, die nur er sehen kann. Oder dass plötzlich ein Mädchen mit feenhaftem Gesicht in einem Baum sitzt und mit einem Speer auf seinen Hund zielt. Aber schon bald muss Jay erkennen, dass Ivy Recht damit hat, ihn vor Madison und den anderen Wesen in seiner Umgebung zu warnen. Er muss erst im buchstäblichen Sinne aufwachen, um die Wahrheit hinter der Fassade der Millionenstadt New York zu erkennen: Die Welt, wie er sie kannte, existiert nicht mehr, seine Familie ist tot und er selbst hat wie Schneewittchen hundert Jahre geschlafen.
Ivy hilft ihm, sich in der ungewohnten Umgebung zurecht zu finden und vor den Wächtern des Wendigos, zu denen das Mondmädchen Mo gehört, zu fliehen. Dabei nähern sich die beiden langsam an, dennoch zieht es Jay immer wieder zu Mo zurück. Den inneren Konflikt, den er durchmacht und der symptomatisch ist für seinen Widerwillen, sein neues Leben zu akzeptieren, schildert die Autorin sehr eindringlich und spannend. Jays Unfähigkeit, seinen eigenen Willen zu finden und ihn gegen die anderen durchzusetzen, die zu wissen glauben, was das Beste für ihn ist, bietet für jugendliche Leser und Leserinnen ein hohes Identifikationspotential.
Ungewohnt und nicht durchgängig überzeugend erweist sich die Hybridform des Romans: Scheint er wie ein romantischer Fantasyroman zu beginnen und den Leser so auf vertraute Pfade zu lenken, so schlägt er etwa auf der Hälfte abrupt um: Mit deutlichen (auch angesprochenen) Parallelen zum Film Matrix und verschiedenen aktuellen dystopischen Jugendromanen scheint die Autorin hier einem Trend folgen zu wollen, was den Roman etwas zu bemüht mysteriös wirken lässt. Dies gilt auch für das Titelbild - zu groß ist einfach die Ähnlichkeit mit dem ersten Band der Reihe "Die Tribute von Panem".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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