Zwei Mamas für Oscar: Wie aus einem Wunsch ein Wunder wird

Schlagwörter

• Diversität

Teaser

Ein Bilderbuch, das sowohl Aufklärungsbuch als auch Erzählung über den Kinderwunsch und die Entstehung des Babys in einer gleichgeschlechtlichen Familie mit zwei Frauen ist.

Beurteilungstext

In den meisten Bilder- und Kinderbüchern kommen gleichgeschlechtliche Elternteile nicht vor, obwohl die Anzahl an Regenbogenfamilien vermutlich zunimmt. Damit finden einerseits Kinder aus solchen Familien ihre Lebensrealität nicht im Kinderbuch wieder, andererseits erfahren Kinder mit heterogenen Elternteilen eventuell nicht, dass es noch andere Familienkonstellationen gibt als die Variante Mama-Papa-Kind. Die Erzählung beginnt im Kinderzimmer, wo zwei Schwestern von ihrem Freund Oscar noch einmal wissen wollen, warum er gleich zwei Mamas hat. Oscar ist entsprechend der Bilder ungefähr 2-3 Jahre alt und erzählt, dass seine beiden Mamas sich sehr lieb hatten und sich ein Kind wünschten. Die weitere Geschichte geht nahtlos mit einem anonymen Erzähler weiter, was sich dadurch bemerkbar macht, dass Oscar nicht mehr von sich spricht und die Sätze geringfügig komplexer werden, aber immer noch an eine kindliche Ausdrucksweise erinnern. Im Buch erfahren wir, dass Linas und Bines Sehnsucht nach einem eigenen Kind für sie unerträglich wurde und ein Freund ihnen schließlich seinen Samen gegeben hat, mit dem das Baby in Lina entstehen konnte. An Oscars Zeugung waren also nicht nur seine beiden Mütter, sondern auch ein Freund der Beiden und deren Frau/ Freundin beteiligt. Sehr deutlich wird hervorgehoben, wie groß die Sehnsucht nach und die Freude über das Baby war. Oscar ist offensichtlich total zufrieden mit dem, was er hat und für ihn ist es völlig normal, statt einer Mama und einem Papa gleich zwei Mamas zu haben. Die Intention des Buches ist damit klar und aufgrund der fehlenden Bücher auf dem Markt nachvollziehbar. In der Gestaltung kann uns dieses Bilderbuch nicht überzeugen, da es allzu knallig rosa und insgesamt etwas einseitig ist. Auf der letzten Seite folgt eine sachliche Information einschließlich Abbildungen darüber, wie Kinder entstehen - bei homo- und heterogenen Eltern. Aus meiner Sicht ist es kein Problem, Kinder auf diesem Weg frühzeitig darüber aufzuklären. Sicherlich wird es Eltern geben, die mit dieser Darstellung in einem Bilderbuch ihre Probleme haben.