Zwei auf dem Everest - Ein gemeinsamer Traum

Autor*in
Krishnaswami, Uma
ISBN
978-3-7022-4119-3
Übersetzer*in
Hemmleb, Jochen
Ori. Sprache
Deutsch
Illustrator*in
Corr, Christopher
Seitenanzahl
30
Verlag
Tyrolia
Gattung
BilderbuchBiografieBuch (gebunden)Erzählung/RomanSachliteratur
Ort
Innsbruck
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei diametrale Aspekte drehen sich um den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest: In einer fiktiven rückblickenden Geschichte begegnen die zwei Erstbesteiger Tensing Norgay und Edmund Hillary diesem Berg voller Respekt und Verehrung. Im Gegensatz dazu erscheint der Mount Everest in einer Zeit des heutigen ausufernden Bergtourismus als missbrauchtes und ausgebeutetes Opfer einer Umweltzerstörung. Hieraus ergibt sich für die indische Autorin der stille Appell, "die Schneewelt" stellvertretend für das Klima zu schützen.

Beurteilungstext

Das Kinderbuch im Hardcover mit seinen 30 Seiten und seinen stilisiert vereinfachten Zeichnungen wirkt auf den ersten Blick unscheinbar.
Die drei Buch-Initiatoren dürften mit der Himalaya-Thematik vertraut sein: Die Autorin Uma Krishnaswami dank ihrer indischen Herkunft, der Illustrator Cristopher Corr durch seine Himalaya-Reisen und der Übersetzer Jochen Hemmleb, als Diplom-Geologe und ehemaliger Teilnehmer an mehreren Suchexpeditionen auf den ME. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Verlag Tyrolia mit Sitz in Innsbruck einen gewissen Bezug zum Gebirge hat. Inhaltlich ist das Buch in zwei Teile gegliedert:
Teil 1 stellt in einem fiktiven Rückblick die Everest-Helden mit Schwerpunkt Entwicklung zum Extrembergsteiger vor:
Da ist Tensing Norgay aus dem gebirgigem Nepal, der inmitten der zu hütenden Yaks groß wird und mit Land und Klima bestens vertraut ist. Er perfektioniert sich im Bergsteigen, sodass er eines Tages in der Ferne den in Wolken gehüllten Berg seiner Träume sieht: den "Chomolungma" (also den Mount Everest), der nach einer Göttin benannt ist, "welche den Himmel berührt."

Edmund Hillary wohnt in Neuseeland auf und ist zunächst den Bienen seines Vaters zugetan. die Lebensumstände lassen ihn beizeiten auf langen Wanderungen (ohne Schuhe!) gegen die Natur, Kälte, Erschöpfung abhärten. Er entwickelt den Traum von Abenteuern, vom ausgedehnten Bergsteigen, trainiert in Australien, Neuseeland und in den Schweizer Alpen und begleitet Bergsteiger im Himalaya. Schließlich gelingt ihm zusammen mit Norgay unter härtesten und gefährlichsten Bedingungen der Aufstieg auf den Mount Everest.
Die Zeichnungen stehen im Layout vorne an: Insgesamt sind sie schematisch stilisiert und in kräftigen Farben großflächig gehalten, während im zweiten Teil hingegen der normal große Sachtext dominiert.
Im Teil 2 ("Zahlen und Fakten") werden sachliche Hinweise zum Mount Everest gegeben: So wurde er ca.1865 mit Hilfe der Kartierung als der höchste Berg der Erde entdeckt. Nepals Landschaft, Natur und Tierwelt wird in seiner unangetasteten Schönheit beschrieben. Daher ist für Norgay der Berg heilig, er ist für ihn ein Freund; für Hillary gelten gleichermaßen die Ideale Liebe und Begeisterung.
Diesem gelebtem Respekt stehen - auf die heutige Zeit übertragen - der Selbstdarstellungs- und Konsumdrang in Form des Everest-Tourismus gegenüber, welchem die Himalaya-Umwelt lokal zum Opfer fällt ("Und wer beseitigt den Müll?"). Darüber hinaus steht auch der Mount Everest mit seinem Gletscherschwund als einer von vielen Umweltindikatoren. Vielleicht schon in weiser Voraussicht hat Hillary 1960, also sieben Jahre nach seiner Bergbesteigung, eine Organisation zum Wohl (Ausbildung, Gesundheit) der Nepal-Einwohner ins Leben gerufen. In diesem Sinn dürfte sich auch die Schlussaussage der indischen Autorin verstehen, "die Schneewelt des Mount Everest zu schützen."
Hinter dem äußerlich eher unscheinbar daher kommendem Kinderbuch verbirgt sich der stille Aufruf nach dem Erhalt von Klima und Umwelt. Alle Leser - Alter nach oben offen - regt es zum Nachdenken an, dem jüngerem Leser bietet es zusätzlich Abenteuer.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gierlich35; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.05.2023

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