Zurück auf Gestern

Autor*in
Lankers, Katrin
ISBN
978-3-649-63109-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
368
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Münster
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Zeit einfach zurückdrehen: Wer hätte das nicht schon mal gewollt? Die unzertrennlichen Freundinnen Claire und Lulu können mithilfe eines geheimnisvollen Anhängers tatsächlich die Zeit umkehren. Praktisch, wenn dadurch etwa eine miserable Klassenarbeit „korrigiert“ werden kann. Aber in falschen Händen kann die fantastische Möglichkeit schlimmstenfalls Lebensgefahr bedeuten. Oder eine Freundschaft zerstören. Doch den „Herzenszwillingen“ gelingt es, sie genau richtig zu nutzen.

Beurteilungstext

Für die eigentlich so gegensätzlichen, aber dennoch seit gut einem Jahr unzertrennlichen Freundinnen Claire und Lulu wird der gemeinsame 15. Geburtstag zu einem ganz besonderen Einschnitt ihres Lebens. Das Geschenk der verstorbenen Omi an Claire, ein zweiteiliger Uhren-Anhänger mit schwer zu entzifferbarer Gravur, entpuppt sich überraschend als eine Art Zeitmaschine.
Der erste Zeitsprung kommt völlig überraschend und erinnert Claire und Lulu (und ebenso die Leser*innen) an den „Murmeltiertag“-Film. Der Roman entwickelt diese Grundidee indes deutlich anders weiter: Die Zeit kann nämlich unter bestimmten Bedingungen exakt geplant zurückgedreht werden. Das funktioniert auch einige Male vorteilhaft, wenngleich das Ergebnis nicht immer so ausfällt wie gewünscht. Erst als besagter Anhänger von der unsympathischen Mathelehrerin Frau Dr. Tatjana Nowottny (sie wird – wohl in Anlehnung an den bösen Gegenspieler von James Bond - zumeist als Dr. No bezeichnet) eingesetzt wird, eskaliert das Geschehen.
Natürlich ist es müßig, die Logik eines Zeitsprungs samt den damit verbundenen Veränderungen auch nur ansatzweise genauer erklären zu wollen. Etwa, warum allen Beteiligten - außer den beiden Protagonistinnen - nicht bewusst ist, dass sie Ereignisse doppelt, aber mit anderem Ausgang erleben. Trotzdem ist es eine interessante Idee, die (ähnlich wie in der Filmtrilogie „Zurück in die Zukunft“) dem Plot zugrunde gelegt wurde. Im Roman ist es jedoch nur ein einzelner, wenngleich nicht unwesentlicher Aspekt. Tatsächlich geht es aber mehr noch um die intensive, unter gewissen Umständen durchaus auch fragile Freundschaftsbeziehung der beiden Heranwachsenden. Erste Liebeserfahrungen mit Jungen sorgen dabei erwartungsgemäß prompt für erhebliche Irritationen.
Aus der Ich-Perspektive von Claire erzählt, ergibt sich eine erkennbar weibliche, mitunter arg schwärmerische Sichtweise, so dass der Roman wohl am ehesten für Mädchen ab etwa 12 Jahren geeignet ist. Die Geschichte wird in lockerer, problemlos verständlicher Sprache erzählt. Jedoch weist sie vor allem im Mittelteil diverse Längen auf, die den Spannungsbogen teils erheblich einbrechen lassen. Erst gegen Ende hin überschlagen sich wieder die dann doch Ereignisse in Form eines ziemlich dramatischen Kriminalfalls.
Das insgesamt recht unterhaltsame Buch hat letztlich auch eine zwar simple, aber zweifellos wichtige und lebensnahe Botschaft parat: „Es klingt vielleicht verlockend, wenn man einen Fehler gemacht hat, einfach die Zeit ein Stück zurückzudrehen und es noch mal zu versuchen. Aber das Risiko, dass man sich darauf verlässt, ist zu groß. Dass man nicht gründlich über das nachdenkt, was man tut. Und die eigenen Fehler nicht eingesteht. Sich nicht entschuldigt. Und nichts daraus lernt…“ (S. 360). Zumindest ist dies für Claire und Lulu (und nicht nur für sie) eine gute Erkenntnis, zu der es aber, wie sie inzwischen herausgefunden haben, nicht zwingend einer Zeitmaschine bedarf. Weshalb dieses magische Gerät (so die Entscheidung der beiden Freundinnen) konsequenterweise auch nicht weiter zum Einsatz kommen soll.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 31.03.2023