Zum Teufel, wo geht’s in den Himmel? - Poetische Wege
- Autor*in
- (Hg.), LEITNER/VÖLLGER
- ISBN
- 978-3-423-62228-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
100 poetische Wege verschiedener Kulturen, Religionen und Weltanschauungen zu Antworten auf die Sinnfrage des Lebens von eben so vielen Autoren.
Beurteilungstext
Nach einer früheren Sammlung von Liebesgedichten der gleichen Herausgeber nun also eine mehr transzendentale Kollektion. Auf dem Cover sind zwei wenig bekleidete junge Damen zu sehen, eng aneinander gebettet und den Blick abgewandt, einmal nach oben und einmal nach hinten, sitzend auf einer hohen Mauer. So wenig sich der Themenbezug des Bildes sofort erschließt, so wenig scheinen manche der Gedichte mit einem “himmlischen” Thema zu korrelieren. Doch es geht ja nicht nur um Jenseits und Himmel, sondern ganz allgemein um die Frage nach dem Sinn des Lebens und der liegt nun beileibe nicht für Jeden in einem jenseitigen Paradies.
Abhängig von Kulturkreis und Weltanschauung finden sich also diesseitige und jenseitige Zielrichtungen, spöttisch-ironische und ernstgemeint-tiefsinnige Gedanken, verbunden in erster Linie durch die Form der gebundenen, aber nicht automatisch reimenden Sprache. Das trifft oft überraschend stark einen freiliegenden Nerv des Lesers, lässt ihn oder sie aber genau so oft unberührt und kalt. Beides ist berechtigt und beabsichtigt, sonst wäre auch der persönliche Geschmack entweder uniform oder zu eindimensional.
In jedem Fall aber reizt diese Anthologie einmal mehr zur Beschäftigung mit der heute eher ein Randgruppendasein fristenden Form der Poesie, eignet sich von daher auch gut zur Verwendung in Deutsch- und/oder Religions- bzw. Ethikunterricht, sicher nicht so sehr zum Durchlesen auf einen Rutsch, aber portioniert und vielleicht bei passender Gelegenheit zum Blättern und Stöbern bei eigener Fragestellung.
Die Zusammenstellung jedenfalls ist reizvoll und vielseitig, bietet formal wie inhaltlich eine große Variationsbreite und lädt zum eigenen Denken ein. Was will man mehr?