Zum Kuckuck mit den Eiern

Autor*in
ISBN
978-3-414-82090-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Stöllinger, Heide
Seitenanzahl
32
Verlag
Boje
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Köln
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Frau und Herr Kuckuck machen das, was ihnen die Natur mitgab: Sie bringen ihre Eier in fremde Nester zum Ausbrüten. Dabei wählen sie aber - mit Bedacht - den frechen Spatz und die eitle Elster aus. Als sie später aber ihren Nachwuchs zurück erhalten, erwachen sogar in ihnen Elterngefühle.

Beurteilungstext

Heide Stöllinger zeichnet eine Welt auf je wenigen, sich verzweigenden Ästen. Dort sitzen diverse Vogelpaare und leben, wie es wohl zwischen Mann und Frau oft ähnlich sein dürfte. Es gibt eine Rollenverteilung, die uns bekannt vorkommt, Ausflüchte, Eitelkeiten, kleine Lügen und Frechheiten und genetische Bedingtheiten. Da Spatzen "nie auf den Schnabel gefallen" sind, werden sie von Frau Kuckuck als Erste ausgesucht, um das gesprenkelte Ei auszubrüten. Und dann erst die eitle Frau Elster mit ihrem Narzissmus! Da malt Frau Kuckuck ihr Ei glatt in Gold an, damit jene die Arbeit für sie verrichtet.

Anders als im wahren Leben entdecken die als Eltern ausgesuchten Paare allerdings den Betrug, füttern die kleinen Kuckucke also nicht mit durch, sondern schicken sie zurück: "Zum Kuckuck mit ihm" ruft der Spatz und zusammen mit der Elster brandmarken sie Frau und Herrn Kuckuck als Betrüger.
In den beiden "Rabeneltern" aber erwachsen Elterngefühle, sodass sie ihren Nachwuchs fleißig mit Würmern und kleinen Insekten versorgen, damit aus ihnen etwas Richtiges wird.

Fast unmerklich geht während der Geschichte der Frühling vorbei. Sind zunächst noch braune Knospen zu sehen, so brechen diese bald auf, zeigen lindes Grün. Es entstehen weiße Blüten und am Ende seiht man, dass sich das Geschehen auf einem Kirschbaum abspielte.

Eine Geschichte mit kleiner Moral: Ist das Kind erst da, wird es auch geliebt.
Das mögen wir gern glauben (und hoffen).

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010