Zuhause - Eine Geschichte über das Verlieren und Finden von Heimat

Autor*in
Crvenkovska , Biljana S.
ISBN
978-3-7488-0231-0
Übersetzer*in
Marks, Cornelia
Ori. Sprache
Mazedonisch
Illustrator*in
Kosturanov, Vane
Seitenanzahl
48
Verlag
Dragonfly
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aufbrechen müssen, ohne zu wissen wohin. Schreckliche Dinge hören und Angst vor dem langen Weg vor sich haben. Diese Gefühle kennt Kala, ein geflüchtetes Mädchen, welches Mut schöpfte.

Beurteilungstext

Kala muss ihr Zuhause verlassen. Das wäre selbst mit ihrem Hasen sowie ihren Großeltern schwer gewesen. Ohne sie ist es kaum auszuhalten. Keiner hat mit Kala gesprochen, doch als die Koffer gepackt wurden, wusste sie, dass etwas Schlimmes geschehen war. Obwohl sie nachfragt, wohin sie gehen werden, bekam sie keine Antwort. Sie sollte sich nur beeilen. Kala hörte furchtbare Worte und alles schien grau. Sie fuhren Tag und Nacht mit dem Auto, schliefen manchmal unter freiem Himmel, stiegen dann zuerst in den Zug und dann in ein Boot. Angekommen in einer großen Stadt, in der alle eine andere Sprache als sie selbst sprachen, kamen das kleine Mädchen und ihre Eltern in ein Zeltlager. Als sie eines Nachts nicht schlafen konnte, saß sie im Gras. Im hellen, zuversichtlichen Licht der Morgensonne schöpfte sie neuen Mut und hatte plötzlich das Gefühl, dass Oma und Opa, der Kuschelhase und auch eine sehnlichst gewünschte Katze bei ihr waren. Waren sie es wirklich?
„Zuhause“ zu rezipieren löst ein beklemmendes Gefühl sowohl bei jungen als auch bei älteren Leser*innen aus. Der Text ist klar verständlich, zumeist in Hypotaxen, geschrieben. Er verdeutlich die Einsamkeit und Angst, welches das kleine Mädchen Kala mit den roten Wangen verspüren musste, als sie ihr Zuhause verließ und auf der Flucht war. Die Illustrationen komplettieren die im Präteritum verfasste auktoriale Erzählung. Sie sind mit Aquarellfarben gezeichnet. Viele Gesichter und auch Hintergründe wirken unscharf. Die Farben, insbesondere die während der unvermittelten Flucht, sind überwiegend in Grautönen gehalten. Die Hoffnung und den Mut, den das Kind schöpft, schlägt sich auch in den hellen Farbtönen der Illustrationen auf den letzten Seiten nieder. Immer wieder ist das kleine, weiße Haus auf den Seiten zu entdecken. Das Zuhause, zieht sich damit als Motiv der Sehnsucht auch optisch durch das sehr empfehlenswerte Bilderbuch. Für den schulischen Kontext oder den Einsatz in Freizeiteinrichtungen ist es sehr gut einsetzbar und kann als wunderbare Impulsquelle genutzt werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von Thekla Mayerhofer; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 26.11.2022