Zauberkind - Die schönsten Prinzessinnenmärchen

Autor*in
ISBN
978-3-7855-5993-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tjong-Khing, Thé
Seitenanzahl
208
Verlag
Loewe
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Bindlach
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In 28 Märchen, von Mirjam Pressler neu erzählt und von Thé Tong-Khing illustriert, dreht es sich u.a. um Könige und ihre Söhne, um zertanzte Schuhe, um Krautesel, weiße Schlangen, Federn - und natürlich auch um Prinzessinnen. Dem ungeschriebenen Gesetz folgend, dass alle kleinen Mädchen irgendwann davon träumen, eine Prinzessin zu sein, hat der Loewe Verlag versucht, die schönsten Prinzessinnenmärchen zu sammeln, und die Sammlung unter dem verheißungsvollen Namen "Zauberkind" veröffentlicht.

Beurteilungstext

Es ist immer wieder schön, Märchen zu lesen, und besonders, wenn sie so liebevoll und lustig illustriert sind wie diese von Thé Tjong-Khing, der für seine Arbeit u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis geehrt wurde - hinreißend. Einige der Märchen in dieser Sammlung sind sehr bekannt, zum Beispiel Schneewittchen, Dornröschen, Aschenputtel, andere weniger, zum Beispiel Der Traumdieb, Die Bienenkönigin, Der singende Knochen. Weder an der Auswahl noch an der von Mirjam Presslers vereinfachenden Überarbeitung, die vom Verlag als "kindgerecht" bezeichnet wird und die den jeweiligen Zauber des Märchens wiedergibt, ist etwas auszusetzen.
Trotzdem sind mir zwei Dinge beim Lesen aufgefallen, die mir nicht gefallen haben: An keiner Stelle - weder im Inhaltsverzeichnis noch in einem separaten Anhang - wurde vermerkt, wer die Verfasser der ursprünglichen Märchen sind. Lediglich auf dem Schmutztitel steht: von den Gebrüdern Grimm, H.C. Andersen und anderen. Das finde ich bibliographisch zu wenig und ungerecht den bei uns weniger bekannten Autoren gegenüber. Es wäre ein Leichtes gewesen, hinter jedem Titel "nach xy" zu schreiben. Zweitens ist es so, dass in der Mehrzahl der Märchen die Prinzessinnen lediglich schmückende, meist kleine Nebenrollen innehaben. Sie dienen sozusagen als Motivationsmotor für die prinzlichen Abenteuer. Wenn die Sammlung so propagiert wird, dass kleine Mädchen sich darin wiederfinden, dann finde ich diese Identifikationsplattform ziemlich dünn. Dass das so ist, liegt natürlich an der Zeit, in der die Original-Vorlagen entstanden sind und an der Rolle, die die meisten Märchenprinzessinnen innehaben: Sie sind selten die Starken, die Handelnden, es gibt wahrscheinlich nicht sehr viele Märchen wie Aschenputtel und Schneewittchen, wo die Prinzessinnen die Hauptfiguren sind. Aber dann wiederum stimmt der Untertitel "Die schönsten Prinzessinnenmärchen" nicht ganz. Also eine kleine Mogelpackung, wenn auch eine wunderschöne.

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Diese Rezension wurde verfasst von Krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010