Xanadu
- Autor*in
- Peters, Julie Anne
- ISBN
- 978-3-423-78215-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 364
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 8,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 17-jährige Mike ist auf sich gestellt. Der Vater hat sich das Leben genommen. Die Mutter ist depressiv und ihr Bruder mit eigenen Problemen beschäftigt. Um Geld zu verdienen, jobbt sie neben der Schule in einer Futtermittelfirma. Mike hasst ihren Namen "Mary Elizabeth" und kleidet sich wie ein Junge. Sie betreibt exzessiv Sport, um ihre Muskulatur zu trainieren. Mike weiß, dass sie lesbisch ist. Doch als die hübsche Xanadu in ihre Klasse kommt, ist sie erstmals ernsthaft verliebt.
Beurteilungstext
In ihrem Roman erzählt Julie Anne Peters das Leben der fast volljährigen Mike. Auf eine intensive und sensible Weise stellt sie die Nöte und Sehnsüchte, die Hoffnungen und Wünsche der jungen Frau dar. Peters beschreibt ihre Protagonistin in unterschiedlichen sozialen Beziehungen und lässt dadurch ein sehr detailliertes, ganzheitliches Bild entstehen. Mike erscheint als Tochter, als Schwester, als Schülerin, als Arbeitskraft, als sportliches Ausnahmetalent... Durch diese umfassende Darstellung wird die Hauptfigur dem Leser auf besondere Weise gegenwärtig. Diese Wirkung wird darüber hinaus durch eine Vielzahl innerer Monologe unterstützt, die dem Leser Mikes Gefühls- und Gedankenwelt nahe bringen und eine schnelle Identifikation mit ihr ermöglichen. Peters spricht in ihrem Roman viele Aspekte an, die für das Erwachsenwerden und das Leben überhaupt kennzeichnend sind: die Auseinandersetzung mit der Herkunftsfamilie und der eigenen Identität, das Erleben von Einsamkeit in einer zerrütteten Familie, das Erfahren eines unerwarteten Todes, das Entscheiden über die eigene Zukunft, das Erleben von Verliebtsein und Liebe, von Enttäuschung und Verlassenwerden. Sehr überzeugend ist die Darstellung von Mikes Reaktion auf den Tod des Vaters, der ständige Wechsel zwischen Trauer und Wut. Genauso gelungen ist die Beschreibung der verhärteten Beziehungsstrukturen, der Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren und die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Dagegen erscheint die Toleranz wenig realistisch, mit der Peters die amerikanischen Kleinstädter auf die Homosexualität von Mike und ihrem Freund Jamie reagieren lässt. Problematisch ist m.E. auch, dass der Drogen- und Alkoholkonsum der jugendlichen Hauptakteure keine kritische Reflexion erfährt. Die Jugendsprache, die Peters verwendet, wirkt authentisch und vermag sowohl die einzelnen Charaktere als auch die Beziehungen der Figuren auf sehr plastische Weise zum Ausdruck bringen.