Wunderbare Welt!

Schlagwörter

• Natur
• Religion

Teaser

Das Bilderbuch führt die Vielfalt und Schönheit der Welt auf die Schöpfung durch einen Gott zurück.

Beurteilungstext

Das plump religiöse und in didaktischer Hinsicht ökologisch-altmodisch ausgerichtete Bilderbuch erschien erstmals 1990 und erlebt eben seine 8. Auflage. Es führt die Vielfalt und Schönheit der Welt auf die Schöpfung durch einen Gott zurück, als gäbe es weder Evolutionstheorie noch Albert Schweitzers Konzept der auf Beobachtung und Empathie beruhenden 'Ehrfurcht vor der Natur'. Das Interesse von Kindern an Tieren und an Spielereien wird für den Versuch eines Gottesbeweises missbraucht. Die Bedrohtheit der Welt wird den kleinen Kindern, die das Buch betrachten und vorgelesen bekommen, vor Augen geführt mit Hilfe von Kontrastbildern und vor allem mittels eines Wir, das Kinder und Erwachsene gemeinsam verantwortlich macht - eine Vorgehensweise, die m.E. den Kindern eine Verantwortung aufbürdet, die sie instinktiv abschütteln und wegen der sie sich vom Umweltschutzgedanken eher abwenden als sich ihm zuwenden werden. Solche Holzhammerdidaktik sollte überwunden sein!
Da das Buch graphisch und buchtechnisch äußerst attraktiv aufgemacht ist, übersieht man den bedenklich primitiven weltanschaulichen und didaktischen Ansatz zunächst fast. (Die sprechenden Namen der Autoren scheinen Pseudonym zu sein [z.B.Inkpen = Tintenstift]- genieren sie sich selbst für die inhaltliche Tendenz ihres handwerklich gut gemachten Werks?).
Die überraschenden und aufwändigen Klapp- und Pop-up-Elemente könnten Freude bereiten, wäre da nicht die dahinter stehende Absicht, die derlei Vorzüge des Buchs als Bauernfängerei entlarvt.