Wüsten, Berge, Fjorde - Landschaften und ihre bewegte Geschichte

Autor*in
ISBN
978-3-946593-51-5
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Mahè, Vincent
Seitenanzahl
46
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wenn man es reduziert, so sind Wasser und die Bewegung der Erdplatten die Ursachen für die Bildung der Landschaften. 20 von ihnen sind für dieses Buch sehr informativ ausgewählt - und bildlich herausragend dargestellt.

Beurteilungstext

Vor allem zwei Kräfte formen die Landschaften, wie wir sie heute kennen. Die erste hat ihre Quelle in der Plattentektonik. Die Erde "schwimmt" auf dem Magma, zerbrach schon früh in der Erdgeschichte in unterschiedliche Platten. Diese bewegen sich, drücken gegeneinander oder treiben voneinander weg, verursachen Erdbeben oder Vulkanausbrüche. Die zweite Kraft ist das Wetter, die Erosion durch Wind und vor allem durch Wasser.
Veränderungen des Klimas vor rund 9000 Jahren, ein Anstieg um etwa 2 °C führte dazu, dass in der heutigen Sahara ein blühendes Leben zu sehen war. Der Tschadsee war siebzehnmal größer als heute, es regnete überall in Nordafrika. Am Nordpol dagegen schmolz das Eis. Nach 4500 Jahren kippte das Klima wieder - so wie wir es heute wieder erneut befürchten.
Ein Beispiel für die andere große Kraft ist am Himalaja sichtbar. Indien driftet etwa 5 cm jährlich nach Norden, drängt sich über die Eurasische Platte und schiebt diese riesig hoch. Es entstehen (relativ gesehen) die höchsten Berge der Erde, die (von Normalnull aus gesehen) bis zu 8848 m hoch sind. Der Vulkanismus brachte eine weitere Landschaft hervor, den von vielen Japanern und einheimischen Künstlern sogar verehrten "jungen" Vulkan Fuji-san. Er steht auf einer Stelle, an der drei tektonische Platten zusammentreffen, ist deshalb besonders mächtig.

Das quer-formatige Buch gibt zwanzig dieser Landschaften ein Forum. Links ist der breite, zweispaltige und recht klein gedruckte Text, im Blocksatz gesetzt und zum Schluss mit einem "Übrigens: ..." je blass farbig gestaltet.
Was das Sachbuch auch zu einem wirklichen Bilderbuch macht, sind die klaren und "sauberen" Bilder, die offensichtlich am Computer entstanden sind und viele formalen Kriterien für "künstlerisch" erfüllen: Goldener Schnitt, Tiefe, viele Schräglinien, die nur fast Diagonalen sind, farbliche Abstufungen, Hell-dunkel-Kontraste. Dazu passt gut das 11. Kapitel über die Chauvet-Höhle in Frankreich. "Der Ursprung der Kunst" ist es übertitelt.

Allein aufgrund der textlichen Vielfalt und dem inhaltlichen Anspruch, auch wenn er nicht fachspezifisch formuliert ist, gilt ein Lesealter von frühestens ab 12 Jahren. In der Schule wurden dann bereits einige Grundlagen gelegt, aber sowohl die geographische Einordnung wie die klimatischen Fragen gehen deutlich über das 6. Schuljahr hinaus. Oberstufenschüler können aufgrund der thematischen Wiederholungen und im Anforderungsbereich III die 20 Beispiele gut einordnen, aber auch Erwachsene dürfen gern noch etwas lernen.
Unabhängig davon stehen die Illustrationen jedoch zur Verfügung, um verschiedene Landschaften einzufangen. Vielleicht bleiben beim gemeinsamen Betrachten mit Erwachsenen und Gesprächen zu den Illustrationen auch Bilder im Kopf.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2017