Wolke träumt

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Kindheit
• Krankheit
• spielen

Teaser

Das traumhafte schöne Bilderbuch "Wolke träumt" soll eine Reise zu sich selbst darstellen. So richtig ist nicht klar, wen der Autor mit auf die Reise nimmt. Es wirkt eher so, als möchte er mit dieser Geschichte die eigene Krankheit verarbeiten. Die Illustrationen sind auf jeden Fall wirkungsvoll. Aber als Bilderbuch für Kinder zwischen 5-9 Jahren eher ungeeignet.

Beurteilungstext

Wolke lebt in einem weißen Haus, mit weißen Wänden und weißen Tieren zum Spielen. Sie träumt. Alles ist weiß. Im Garten sind weiße Bäume. Die Puppen sind weiß und haben weiße Haare. Die Bananen sind laut Text weiß, in den Bildern ist allerdings das Gegenteil dargestellt. Darauf werden Kinder aufmerksam und sind irritiert. Das Träumen von dem Mädchen Wolke lässt viele Interpretationen offen. Für erwachsene Leser:innen ist das vielleicht meditierend und spannend, kann aber auch traurig und einsam wirken. Auf Kinder wirkt es eher bedrohlich und gruselig. Das Buch liest sich sehr melancholisch. Eine Reise zu sich selbst, wie andere Rezensionen es schreiben, ist wenig erkennbar. Oder einfach auch nicht greifbar für Kinder.
Eine Idee wäre es, das Buch für Familien mit Kindern, die von Erblindung betroffen sind oder andere Seh-Einschränkungen haben, vorzustellen. Da kann dieses Buch durchaus bezaubernd und meditativ sein. Weil die Farben generell eine untergeordnete Rolle spielen, der Text durch die Wiederholung in eine Art Singsang übergeht, der sehr angenehm beim Zuhören sein kann. Die Illustrationen sind dann die Übersetzung des schönen Singsangs für die Sehenden und damit würde das Buch eine ganz andere Wirkung erzielen. Vielleicht wäre das ein schöner Zusatz für das Buch-Cover, sodass die Einordnung als Bilderbuch auf die Lesenden mehr Sinn macht und Text und Bilder mehr gewürdigt werden könnten.

Anmerkung

Für Familien zum Vorlesen für Kinder mit Seh-Einschränkung zu empfehlen. Hinweis zur Zielgruppe auf dem Cover würde helfen.