Wolfsrudel
- Autor*in
- Zwigtmann, Floortje
- ISBN
- 978-3-8067-5117-8
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 506
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Teaser
Ein historisch verankerter, fiktiver Roman über das Gute und das Böse im Menschen.
Beurteilungstext
Auf nahezu 500 Seiten erzählt Floortje Zwigtmann eine Geschichte, in der es um das Gute und das Böse im Menschen geht. Eingerahmt ist alles in eine Erzählung, die der alternde Ion Brebu seinem erwachsenen Sohn Vilcu abends am Kamin erzählt. Es ist seine eigene Geschichte, in der er sich als Jugendlicher gemeinsam mit seinen beiden Freunden Alexandru und Vulpe einer Räuberbande anschließt, dessen Anführer Lupu, der Bruder von Vulpe, ist.
Die beiden Brüder stehen schon nach kurzer Zeit in Konkurrenz zueinander und es kommt zu einem Bruch, so dass sich eine zweite Bande abspaltet.
Zu diesem Bruderzwist gesellt sich dann auf mystische Weise ein weiterer Geschwisterstreit, der allerdings schon Jahrhunderte zurückliegt. Damals, im 15. Jahrhundert, gab es 2 Brüder, die erbittert um die Herrschaft des Fürstentums der Walachei kämpften. Diese lässt die Autorin als Schafhirten und Einsiedler auftreten, doch in Wahrheit verkörpern sie die unsterblichen Seelen dieser beiden Brüder.
Dies ist für den Leser zunächst verwirrend, wobei Briefe und Chroniken aus der zurückliegenden Zeit zum besseren Verständnis in einem anderen Schrifttyp gedruckt sind.
Aufgegliedert ist der Roman in 2 umfangreiche und einen 3. kurzen Teil, die immer wieder in Unterkapitel unterteilt sind.
Die zunächst realistische Erzählung von Vater zu Sohn wird zunehmend von Phantasie und Fiktion geprägt. Beiden Erzählsträngen ist aber die Gewalt und Brutalität gemeinsam. So wird viel gefoltert, getötet und Blut vergossen, was einer zart besaiteten Leserschaft nicht zu empfehlen ist.
Die Moral der Geschichte ist simpel und leider immer noch zutreffend. So resümiert die Autorin, dass in jedem menschlichen Wesen das Böse, Gierige und Animalische versteckt ist und durch entsprechende Anführer herausgelockt werden kann.
Sehr hilfreich ist die Europakarte von 1450 und die folgenden letzten Seiten, in denen historische Fakten aufgeführt sind, wodurch Fiktion und Realität zugeordnet werden können.