Wolfi ist hungrrrig!

Schlagwörter

• Angst
• Feste
• Freundschaft

Teaser

Wolfi läuft durch den nächtlichen Wald und sucht die Häschen. Das kann nichts Gutes bedeuten – und entpuppt sich dann doch auf überraschende Art und Weise.

Beurteilungstext

Wolfi zieht durch den Wald, es ist dunkel und Wolfi ist nicht gut drauf, denn er ist hungrig. Als er durch den Bach platscht ist er hungrig und murrig, dann hungrig, murrig und sabberig, als er auf eine knorrige Eiche klettert. So geht das weiter, es wird immer schlimmer und immer mehr, denn Wolfi sucht die Häschen – lautstark. Wozu wohl? Die literarisch geübten Lesenden können da keinen Zweifel hegen. Doch es kommt anders. Denn als Wolfi schließlich gänzlich frustriert ist, kommen die Häschen ganz von selbst. Und sie haben etwas mitgebracht, worum es die ganze Zeit offenkundig ging. Eine ziemliche Überraschung.
Die Handlung entfaltet sich in kleinen Episoden, die durch die ansteigende Zahl an Beschreibungsadjektiven eine Variation und Steigerung erfahren. Diese verbaltextuellen Merkmale begleiten die Bilder, die Fotos von Knete-Konstruktionen sind und daher ein ganz eigene, räumlich-authentische und gleichsam reduziert-typisierte Optik entfalten. Dabei wirkt der Wald wie eine Bühne, in der sich Wolfi und – immer auch zu finden – die kleinen Häschen bewegen. Zum Höhepunkt der Handlung hin wird durch Zoom und ausschnitthafte Darstellung auch die Dramatik der Erzählung in ihrer Doppeldeutigkeit betont. Das erzeugt eine sehr eigene, wenn auch nicht ganz innovative Handlungsführung, denn das sich der Wolf am Ende als Freund der Häschen entpuppt, ist mittlerweile fast schon konventionell geworden. Darüber hinaus überzeugt das Buch aber mit einem strukturiert-humorigen Erzähltakt und seinen besonderen Bildern, die faszinieren und beeindrucken.