Wo kommst du denn her? Warum das die falsche Frage ist und was uns wirklich ausmacht

Schlagwörter

• Diversität
• Kulturen
• Mehrsprachigkeit
• Rassismus

Teaser

Ein Sachbuch über die Identität von Menschen: Was zeichnet uns und jede*n Einzelne*n aus?

Beurteilungstext

Bereits der Titel weckt Interesse, denn sicherlich haben schon viele die gut gemeinte Frage "Wo kommst du denn her?" gefragt. Erst neulich habe ich das sehr empfehlenswerte Buch "Jeden Tag Spaghetti" von Lucia Zamolo (Bohem, 2022) gelesen, das sich dem gleichen Thema aber auf biografische Art im Comicstyle widmet. Dies zeigt die Wichtigkeit des Themas und die Sensibilität dafür, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht ist. Schließlich sollte man nicht automatisch davon ausgehen, dass, nur weil jemand einen vielleicht eher fremd klingenden Namen oder eine andere Hautfarbe hat, er nicht von hier kommen könnte. Durch eine jahrzehntelange Migrationsgeschichte Deutschlands haben sich Kulturen, Rituale und Bräuche sowie Menschen gemischt und alle(s) sind hier zu Hause. Unser Leben ist dominiert von Yoga, Pizza oder schwedischem Mobiliar und niemand käme auf die Idee, dass dies nicht typsich für unseren Lebensstil sein könnte.
Dieses Sachbuch macht auf jeder Doppelseite auf eine Sache aufmerksam, die uns ausmacht wie z. B. unser Name, unsere Sprache, unsere Erinnerungen oder unsere Idole, unser Glaube und unsere Religion oder unser Essen. Nach einem einleitenden allgemeinen Textabschnitt von einer halben Seite folgen drei bis vier weitere Textabschnitte, die eher exemplarisch veranschaulichen, was darunter gemeint sein kann. Häufig werden dazu historische Fakten angebracht sowie Fakten aus anderen Ländern oder Kulturkreisen. Somit ist das Buch insgesamt sehr divers und nutzt auch eine geschlechtssensible Schreibweise. Es regt damit zum Nachdenken an und ist sehr interessant. Das Buch kann am Stück gelesen werden oder nur einzelne Seiten, die auch im Unterricht der Sekundarstufe I eine Diskussion oder Sensibilisierung anregen können. Die Kinder können angeregt werden, ihre Erfahrungen zum jeweiligen Bereich zu teilen und somit in Austausch miteinander zu gelangen.
Besonders gelungen sind die malerischen und collagierten Illustrationen, die das Beschriebene noch einmal visualisieren und ebenfalls zum Nachdenken anregen. Eine Empfehlung insbesondere für den Sozialkundeunterricht.