Wisper Island Sturmwarnung

Autor*in
George, Elizabeth
ISBN
978-3-86396-001-8
Übersetzer*in
Lecker-Chewiwi, Ann
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
448
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
Köln
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hannah Armstrong verfügt über eine besondere Gabe. Sie kann teilweise die Gedanken anderer Menschen hören. Ihr Stiefvater missbraucht diese Gabe für seine Geschäfte. So erfährt Hannah, dass er seinen Geschäftspartner ermordet hat. Daraufhin müssen sie und ihre Mutter fliehen. Sie verändert ihr Aussehen und aus Hannah wird Becca. Ohne ihre Mutter soll sie eine Zeit lang bei deren Freundin wohnen, die allerdings gerade verstorben ist. Becca muss sich von nun an allein durchschlagen.

Beurteilungstext

Die erfolgreiche englische Krimiautorin Elizabeth George legt hier ihr erstes Jugendbuch vor.
Die Geschichte beginnt temporeich und aufregend. Durch Hannahs Gabe die Gedanken anderer zu hören zu können, ist sie in Gefahr geraten, da ihr Stiefvater zum Mörder an seinem Geschäftspartner wurde. Hannah und ihre Mutter fliehen. So erreicht Hannah alias Becca Whidbeys Island und sucht die Freundin ihrer Mutter, um vorübergehend bei ihr zu bleiben. Da diese verstorben ist, muss sie sich allein durchschlagen, denn der Kontakt zur Mutter über ein Handy funktioniert nicht. Die Leute auf der Insel sind freundlich, so dass sie bei Debbie einer Motelbesitzerin Unterkunft findet und auch die Schule besuche kann. Dort lernt sie Derric kennen und verliebt sich in ihn. Als er im Wald verunglückt, holt sie Hilfe und versucht den Sachverhalt des Unfalls aufzuklären, immer in der Angst ihre eigene Identität preisgeben zu müssen und so in die Hände des Stiefvaters zu geraten.
Die Idee der Geschichte an sich birgt Potential Jugendliche anzusprechen und zu fesseln. Allerdings ist die Umsetzung nicht so sehr gelungen. Teilweise ist Beccas Verhalten nicht nachvollziehbar und wirkt unglaubwürdig für ein 14-jähriges Mädchen. Auch das Verhalten der Mutter, die ihre Tochter ganz allein auf der Insel lässt, ohne sich zu versichern, dass sie bei der Freundin gut aufgehoben ist, ist einfach nicht nachvollziehbar, da am Anfang die Angst der Mutter um das Wohl Hannahs ausführlich beschrieben wird. Im Laufe der Geschichte lernt Becca viele Personen kennen, die jedoch alle irgendetwas verbergen. Als Becca den schwarzen Jungen Derric kennenlernt, der aus Uganda stammt und adoptiert wurde, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Warum sie in seinen Gedanken immer das Wort "Freude" hören kann, bleibt auch für den Leser ein Rätsel. Am Ende erfährt sie, dass damit seine Schwester gemeint ist, die Joy ( engl. Freude) heißt. Bleibt die Frage offen, ob es sich um ein Versehen des Übersetzers handelt, oder die Autorin tatsächlich den Namen Joy übersetzen lies. Der Roman ist wie heute scheinbar unumgänglich der erste Teil einer längeren Reihe. Verschiedene Handlungsstränge wurden angelegt, blieben aber jedoch oft farblos und interessierten nicht wirklich. Oft wurden Gespräche nur erzählt statt als Dialog geschrieben, was selbst nach der Hälfte des Buches immer noch gewöhnungsbedürftig war. Die Gedanken, die Becca hört, bestanden grundsätzlich nur aus unsinnigen Satzfetzen, was komplett unverständlich ist.
nsgesamt ist die Idee des Buches eine Abwechslung zu bisherigen ähnlichen Themen, die Umsetzung konnte mich jedoch nicht überzeugen. Die kurze Krimihandlung um Derrics Unfall brachte zwar Spannung in die Geschichte, jedoch die Auflösung war zu banal und wirkte dadurch unglaubwürdig. Es gibt zu viele Ungereimtheiten - oft nur angedeutet und kaum glaubhaft, selbst für jugendliche Leser.

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Diese Rezension wurde verfasst von hg.
Veröffentlicht am 01.01.2010