Wir sind Dreieck, Kreis, Quadrat

Schlagwörter

• Kunst
• Natur

Teaser

Das Erzählende Ich berichtet von seinen drei neuen Freunden, Dreieck, Kreis und Quadrat. Seit es sie kennengelernt hat, entdeckt es sie überall in seiner Umwelt. Die Kinder, die dieses Buch anschauen und/oder vorgelesen bekommen, gehen mit dem Text auf 'Entdeckungsreise'. In großen Bildern können die Leser die drei geometrischen Grundformen in Gegenständen des Alltags wiederfinden.

Beurteilungstext

55 schön gestaltete Doppelseiten mit wenig Text in großen, wie von Hand geschriebenen Großbuchstaben.
Nachdem der Leser das blaue Dreieck, das rote Quadrat und den gelben Kreis kennengelernt hat (die drei stellen sich persönlich vor!), folgt die Darstellung verschiedener Alltagsgegenstände und -situationen, in denen die drei Formen wieder auftauchen. Dies ist zum Teil sehr gelungen, wenn zum Beispiel eine schlichte Stehleuchte mit dreieckigem Lampenschirm oder auch eine Kugelleuchte dargestellt werden. Auch eine Motte oder Bremse mit dreieckigem Körper sieht toll aus, oder die kugelrunde Zuckerdose. Ebenfalls sehr gelungen ist die Linienführung in den Zeichnungen (zum Beispiel die Flugbahn einer Rakete) und im Text (zwei winzige Linien bewirken, dass das Wort 'fliegt' abzuheben scheint). So werden unaufdringlich einfache gestalterische Elemente sowie ein feiner Humor vermittelt.
Die schlichte und großzügige Buchgestaltung mit viel weißem Hintergrund, schwarzer Schrift und linearen Zeichnungen, die ausschließliche Beschränkung auf die drei Grundfarben blau, rot und gelb und letztlich die Darstellung vieler Gegenstände selbst erinnern mich an das Design der 60-ger Jahre und die Ästhetik des Bauhaus. Das gefällt mir sehr, sehr gut.
Nicht so gut finde ich, dass die Autoren teilweise Gegenstände bzw. Lebewesen gewählt haben, die mit der zugeordneten Form in meinen Augen eher wenig zu tun haben: Ein Großflugzeug mit quadratischem Profil oder eine quadratische Strandkrabbe gehen ja gerade noch an, aber eine Wespe in Kugelform und ein quadratischer Baum fordern schon zum Widerspruch auf. Es ist natürlich gut möglich, dass dies von den Autoren so gewollt ist. Denn die Schulung des Blickes erfolgt ja nicht nur durch 'richtige' Vorbilder, sondern selbstverständlich auch durch Darstellungen, die Widerspruch herausfordern. Schließlich liegt ja auch das Poster bei, auf dem man es besser machen kann, wenn man möchte. (LEG LOS! JETZT BIST DU DRAN MIT KRITZELN!) Ich finde es aber an einigen Stellen so störend, dass ich nur ein 'empfehlenswert' vergeben möchte. Ansonsten wäre das Buch unbedingt 'sehr empfehlenswert'!