Wir oder ihr

Autor*in
Pohl, Alex
ISBN
978-3-570-31350-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Reihe
Forever, Ida
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Umzug mitten im Schuljahr - doch Adi ist gut in ihrer neuen Stadt und in der neuen Schule angekommen. Sie ist beliebt, hat neue Freundinnen gefunden und spannende Jungs gibt es auch. Doch plötzlich bekommt sie eine WhatsApp - ihr Stalker meldet sich zurück. Geht jetzt alles wieder von vorn los? Kann er wissen, wo sie ist? Merkwürdige Dinge passieren plötzlich in Sonderberg und in Adi regt sich ein schrecklicher Verdacht.

Beurteilungstext

Adriana hat mitten im Jahr die Schule gewechselt und lebt nun in einem kleinen Städtchen namens Sonderberg. Es gefällt ihr dort gut und sie findet schnell Freunde. Jedoch ist das Leben nicht für alle rosarot und Adi ist nicht die einzige, die ein Päckchen zu tragen hat. Zudem läuft ein Randalierer durch die Stadt und demoliert nachts Autos. Als ihr guter Freund Kris in den Fokus des Direktors und der Polizei gerät, will Adi helfen, denn ein schwerwiegender Verdacht lastet auf ihm und scheint den ganzen Ort in zwei Lager zu spalten. Doch Helfen ist nicht ganz einfach, denn Kris ist ein Außenseiter, der nie ohne Kamera aus dem Haus geht und manches aus dem Verborgenen fotografiert, um mit seinen Bildern die gut gehüteten Geheimnisse seiner Mitschüler aufzudecken und preiszugeben. Damit macht er sich nicht nur Freunde. Ein spektakulärer Fund in seinem Spind lässt ihn endgültig am Pranger stehen. Aber für Adi sind alle Menschen unschuldig, solange es keine anderen Beweise gibt. Sie glaubt an Kris' Unschuld und recherchiert auf eigene Faust.

Dass Adi im Geheimen kriminalistische Untersuchungen macht, hilft ihr sicher dabei zu verdrängen, dass sich jemand aus ihrem alten Leben wieder bei ihr meldet. Per WhatsApp-Nachricht kommt der miese Stalker in Adis Leben zurück. Anfangs ignoriert sie die Nachrichten einfach, aber das fällt ihr zunehmend schwerer und die Nachrichten sind immer bedrohlicher. Was nun? Adi sucht Rat bei Ida und schreibt ihr Briefe, denn Ida hat ihr schon früher geholfen, das Geschehene zu verarbeiten, sowohl in der alten, als auch nun in der neuen Stadt. Idas wahre Identität bleibt Geheimsache und macht neugierig auf den dritten Band der Trilogie.

Alex Pohl schreibt diesen Jugendthriller aus mehreren Perspektiven, die ständig wechseln. Es ist also nicht nur Adis Sicht auf die Dinge zu lesen, sondern auch die ihrer Freunde. Zudem gibt es Zeitungsartikel, Interviewmitschnitte und Polizeiberichte. Am Anfang jedes Kapitels steht, aus wessen Perspektive erzählt wird, ebenso wie Wochentag und Uhrzeit. Das erzeugt zum einen Spannung, zum anderen sollte man konzentriert im Lesefluss sein, um den Inhalt richtig einzuordnen, der nicht ausschließlich chronologisch erzählt wird. Man sollte den Roman nicht unbedingt mehrere Tage aus der Hand legen, um den Faden nicht zu verlieren. Das Erzähltempo und der Inhalt motivieren den Leser allerdings dazu, dies nicht zu tun.

Der Sprachstil an sich ist locker und unterhaltend, die verschiedenen Ich-Perspektiven der Protagonisten lassen Gedanken und Handlungen leicht nachvollziehbar erscheinen. Auch ist die Romansprache gut verständlich und der Sprache von Jugendlichen angepasst. Soziale Netzwerke, Mobbing und Stalking sind die Kernthemen des Romans, sowie Freundschaft und Zusammenhalt als Gegenpole. Damit schreibt Alex Pohl in diesem Roman über Themen, die in der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen häufig vorkommen, die mitgefühlt und mitgelitten werden können und die Notwendigkeit eines vernünftigen Umganges miteinander sehr deutlich machen. Was aus Kris geworden wäre, wenn es Adi nicht in seinem Leben geben würde, möchte man sich nicht vorstellen.

Die Handlungen von Kris sind Beispiele für typische Auswüchse eines fehlgeleiteten Verständnisses davon, was man sich mit einer Kamera erlauben darf und was man besser sein lassen sollte. Entsprechend bietet dieser Roman viele Ansatzpunkte zur Diskussion und zum Nachdenken. Es ist nicht zwingend notwendig, den 1. Teil der „Forever, Ida“- Trilogie zu kennen, um den 2. Band mit Freude zu lesen, aber es ist sicher hilfreich. - Das offene und spannende Ende lässt LeserInnen mit dem Wunsch zurück, unbedingt herausfinden zu wollen, wie es mit Adi und ihren FreundInnen weitergeht.

Anmerkung

„Wir oder ihr“ ist der 2. Band der „Forever, Ida“- Reihe, ein Jugendthriller in drei Bänden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AvB; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 19.10.2022

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