Winter auf Solupp

Autor*in
Annika, Scheffel
ISBN
978-3-7456-0390-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Icks, Sascha
Umfang
250  Minuten
Verlag
Silberfisch
Gattung
Audio
Ort
Hamburg
Reihe
Solupp
Jahr
2022
Alters­empfehlung
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mari, Kurt, Bela und ihre Eltern kehren zurück nach Solupp, der Insel, die es auf keiner Karte gibt. Zusammen mit Ema und Joon setzen sie alles daran, die sieben Aufgaben zu lösen, von denen Yolka gesprochen hat. Nur dann kann Emas Wunsch an Silvester, in der Zeit zwischen den Jahren, in Erfüllung gehen: endlich eine Familie zu haben. Doch die Aufgaben sind schwer und scheinbar unlösbar. Die Freunde haben nur wenig Zeit... Zusammen versuchen sie alles, um die Aufgaben zu erfüllen und entdecken dabei noch weitere Geheimnisse von Solupp.

Beurteilungstext

Von der ersten Zeile /vom Prolog an gelingt es Frau Scheffel, ihre ZuhörerInnen – erwachsen oder kindlich – in ihren Bann zu ziehen. Vollkommen natürlich stellt sie das Familienleben der Fröhlichs vor, das wie alle anderen mit der Pubertät Kurts, der Neugier Maris und der Ungeduld Belas ringt. Auch, wenn man den ersten Band: „Sommer auf Solupp“ nicht kennt (was hilfreich ist), ist man sehr schnell mit allen Figuren vertraut. Sicher stehen die Kinder und ihre Erlebnisse im Vordergrund der Geschichte, aber auch die Erwachsenencharaktere entwickeln unabhängige Selbstständigkeit und finden mit ihren Wünschen und Hoffnungen Gehör.
Trotz einiger bekannter Versatzstücke, wie die unbekannte Lage Solupps ( Hogwarts bei Harry Potter/ Das Land, das nicht sein darf bei Jim Knopf), oder Namen wie „ Donnergroll“ bei Ronja Räubertochter oder „Heckenrosenwald“ die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren, bekommen Geschichte und Personen eine ganz eigene Dynamik. Die wunderbare Beschreibung der winterlichen Landschaft auf Solupp und der wenigen mageren Sonnenstunde bekommen ihren eigenen Sog. Die alte Yolka, Pflegemutter von Ema, steht mit ihren winterlichen Depressionen und den sommerlichen Aktionsausbrüchen stellvertretend für die Jahreszeiten und den psychischen Erkrankungen mancher Menschen. Das gilt auch für die sieben zu erledigenden Aufgaben: immer gibt es eine übertragene Bedeutung neben der tatsächlichen Aufgabe. Besonders sensibel geht die Autorin auf die homosexuelle Verliebtheit der beiden Jungen Kurt und Joon ein. Das sich nicht Eingestehen der eigenen Gefühle, die Angst vor der Reaktion des anderen und der anderen und das sich langsame Öffnen und Bekennen findet eine absolut wertschätzende und liebevolle Darstellung. Eine Premiere in der mir bekannten Jugendbuchliteratur. Das Lösen der Aufgaben und das Annähern der beiden Jungen verlaufen parallel und sind für die Leser mindestens so interessant wie für die Protagonisten.
Ein besonders Lob auch für die Lesung von Frau Sascha Icks, der es hervorragend gelingt, sowohl den einzelnen Figuren konsequent eigene und angemessene Stimmen zu geben als auch die Atmosphäre der Geschichte einzufangen. Eine absolute Bereicherung der Jugendliteratur.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 6; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 26.11.2022

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