Willi. Der Kater, der immer größer wurde

Autor*in
Traxler, Hans
ISBN
978-3-446-24653-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Traxler, Hans
Seitenanzahl
32
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Seit der Sohn ausgezogen ist, scheint das Haus für Frau und Herrn Lohmeier immer größer zu werden, sie selbst fühlen sich immer verlorener. Ein Haustier muss her, eine Katze. Die allerdings füllt sehr schnell das Haus mehr und mehr aus, und das ist auch nicht allen recht. Hans Traxler nimmt die Situation wörtlich und zeichnet - wundervoll übertrieben - die passenden Bilder dazu.

Beurteilungstext

Das ausgesprochen witzige Buch bezieht seinen Humor aus der sprachlich wie zeichnerischen Übertreibung und den fast aberwitzigen Ideen des Autors / Illustrators Hans Traxler. Noch sind Frau und Herr Lohmeier fast normal groß, jedoch sieht man schon, dass viel Platz auf dem Sofa ist. Im Hintergrund an der Wand hängen drei Bilder / Fotos. Auf dem ersten rechts sieht man wohl ihren Sohn Seppi als kleines (hässliches) Kind. Der ovale Rahmen wird von einer vertrockneten Blütenranke ‚geziert'. Links sehen wir im rechteckigen Rahmen einen schwimmenden Seehund mit Eisberg im Hintergrund. In der Mitte dann groß der längliche rechteckige Rahmen mit dem ovalen Passepartout. Darin ein (grönländisches) Doppelkajak mit Mann und Frau vor einem Eisberg im Hintergrund und einer (in diesem Fall völlig untypischen) kleinen Nationalitätenflagge am Heck: Schwarz, Rot, Gold.
Obwohl das erste Bild recht leer erscheint mit dem Ehepaar auf dem Sofa (er ganz weit links, sie ganz weit rechts, er mit augenfreier runder Brille, sie mit überknielangem Rock und Händen im Schoß), kann man sich allein mit der Beschreibung sehr lange aufhalten. Es öffnet sich bereits - selbst ohne den kurzen Text unter dem Bild - ein ganzes Leben oder auch mehrere. Da scheint man dem Thema des Buches noch gar nicht nahe gekommen zu sein, denn es soll sich ja um einen Kater handeln. Den holt sich das Ehepaar bewusst, um die Lücke ein wenig zu schließen, die die Heirat von ihrem Seppi mit einer Eskimofrau gerissen hat. Zuvor sehen wir noch, dass die beiden immer kleiner werden in ihrem Haus, fast verloren in ihrem Ehebett oder im Türrahmen, gerade groß genug, um die Türklinke zu erreichen.
Die absurde Situation wird gekrönt durch das Gespräch der beiden, dass die Anschaffung eines Kätzchens alle Probleme lösen würden: ""Dann hätten wir immer jemand, mit dem wir reden können, und sind nie wieder allen."" Als ob sie nicht zu zweit wären, die doch miteinander reden könnten! Als ob es wirklich ein ""nie"" geben könnte oder würde! Als ob sie mit ihrem Kater vom Bauern wirklich glücklich ‚wie früher' werden, der schnell immer mehr Raum in ihrem Leben einnimmt (und in Wort und Bild in der ‚Wirklichkeit')!
Für die erwachsenen Vorleser (falls das Buch nicht für sie selbst oder die erwachsene Freundin / der Freund ist) ist die Krönung die Anmerkung des Autors am Ende des Buches, wo er ein wenig den autobiografischen Hintergrund andeutet - selbstverständlich ebenfalls augenzwinkernd und ganz gewiss übertrieben. Ein Kater, der die Stifte eines Zeichners in dessen Anwesenheit (!) Stück um Stück auf die Erde wirft, sodass die Spitzen abbrechen? Niemals!
Nicht der Kater Willi, sondern Hans Traxler ist einer der GANZ Großen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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