Will & Will

Autor*in
Green, Levithan
ISBN
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
376
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In Will und Will geht es um zwei verschiedene Will Graysons. Beide sind 17, kommen aus Chicago und haben schwer mit den alltäglichen Problemen des erwachsen Werdens und der ersten großen Liebe zu kämpfen. Erst, als sie sich eines Tages zufällig über den Weg laufen, scheinen sich beide aus ihren Schneckenhäusern heraus zu wagen und sowohl die Liebe, als auch ihr Leben in die Hände zu nehmen.

Beurteilungstext

Das Buch der beiden Autoren John Green und David Levithan wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptdarsteller erzählt - den beiden Will Graysons.
Der eine aus zerrütteten Familienverhältnissen, depressiv veranlagt, einsam und eigentlich nur auf der Suche nach jemandem, der ihn versteht.
Der andere aus behütetem Elternhaus, mit einem besten Freund namens Tiny Cooper, neben dem er sich manchmal einfach unsichtbar vorkommt.
Obwohl die beiden Will Graysons definitiv als Protagonisten der Handlung anzusehen sind, nimmt auch Tiny Cooper, ganz wie es seiner Art entspricht, eine wichtige Rolle in der Geschichte ein.
Er ist Footballspieler, groß und stark, eine imposante Erscheinung. Und er ist schwul und macht daraus kein Geheimnis, was für Will, als seinen besten Freund, manchmal nicht so einfach ist. Vor allem, wenn Tiny ihn einmal mehr hängen lässt, weil er mal wieder die „große“ Liebe gefunden hat und dann zu ihm zurück gekrochen kommt, wenn es mal wieder aus ist. Wills Liebe zu Jane, die er sich selbst noch nicht eingestehen will, geht dabei förmlich unter.
Der andere Will Grayson ist schwul, behält dies aber noch für sich und leidet unter seinen Depressionen. Er hat zwar Maura, die sich sehr um ihn bemüht, die ihn aber auch tief verletzt und ihre Freundschaft hintergeht.
Für ihn stellt das Treffen des anderen Wills eine große Wendung da, denn er lernt so auch Tiny kennen, der ihm hilft sich zu outen und mit dem er zusammen kommt.
Auch wenn die Beziehung der beiden auf Dauer nicht zu funktionieren scheint findet Will nach seinem Outing endlich Freunde.
Der andere Will dagegen ist währenddessen stinksauer auf Tiny und sein Musical, das von seinem Leben erzählt und in dem Will als eine Karikatur seiner selbst, die ihm so gar nicht gefällt, vorkommt.
Es kommen die Fragen auf: Was ist eigentlich Freundschaft und wie sollte sie sein? Was ist in einer Freundschaft erlaubt?
Doch nicht nur auf diese Fragen geben die Autoren Antwort, wenn sich die beiden Wills letztendlich über den Weg laufen. Auch Themen wie die Liebe, das Schwul sein und das Erwachsen werden im allgemeinen werden hier mit viel Humor, aber auch mit dem nötigen Ernst behandelt.
Vor allem geht es dabei aber um die Liebe: Von der Mutter zu ihrem Kind, von Jugendlichem zu Jugendlichem oder von Freund zu Freund. Was Liebe eigentlich bedeutet und auf wie viele verschiedene Arten man jemanden lieben kann, wird auf wunderbare und sensible Weise geschildert.
Dabei bleibt die Geschichte auf ihren 376 Seiten spannend und facettenreich und bietet für Jugendliche aller Art viele Identifikationspotential.

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Diese Rezension wurde verfasst von NE.
Veröffentlicht am 01.01.2010