Wie man unsterblich wird Jede Minute zählt

Schlagwörter

• Philosophie
• Tod/Sterben

Teaser

Sam wird sterben. Bald! Er kann es nicht verhindern. Aber die Zeit, die ihm noch bleibt, will Sam nutzen. Nicht mit bereits trauernden Verwandten auf dem Sofa, sondern lieber mit seinem ebenfalls kranken Freund Felix oder noch besser, in einem Luftschiff. Sam erstellt verschiedene Listen zu Fragen und Gedanken, die ihn bewegen. Wie zu erwarten ist das Buch traurig, voller Frust auf die Machtlosigkeit und doch sehr lebendig, denn Sam lebt noch.

Beurteilungstext

Wer hat wohl Freude daran, in seiner Freizeit ein Buch mit solch einer traurigen Handlung zu lesen?
Menschen, die ähnliches erlebt haben, werden daran erinnert und können nicht vergessen. Gesunde Menschen wollen mit Krankheit und Tod nichts zu tun haben. Für wen also wurde dieses Buch geschrieben?
Der Titel “Wie man unsterblich wird” lässt den Zeitpunkt des Todes noch weit offen. Erst durch den Untertitel “Jede Minute zählt” und die nachtblaue, sternengeschmückte Coverseite mit dem Schattenbild eines winkenden Jungen auf einem blätterlosen Baum lässt ahnen, worum es geht. Die Autorin Sally Nicholls erzählt aus der Sicht des 11jährigen die Geschichte seiner letzten Lebensmonate. Sie lässt Sam sagen: “ Es ist eine Sammlung von Listen, Geschichten, Bildern, Fragen und Tatsachen.” “Und es ist meine Geschichte.” Ein wenig steckt dahinter, dass es Menschen mit einem vergleichbaren Schicksal gibt. Für diese ist das Lesen zum einen Trost, denn Sam ist nicht die ganze Zeit tiefunglücklich. Er wird in seiner Familie liebevoll betreut und emotional gut aufgefangen. Wobei auch dort erzählt wird, wie unterschiedlich sich Mutter, Vater oder Schwester verhalten. Die Mutter sucht nach einer Schuld, der Vater versteckt seine Gefühle sehr lange und Ella, die Schwester wächst in die Situation herein. Mit seinem Freund Felix, der vor Sam stirbt ,hat er viel Spaß und noch mehr verrückte Ideen. Die Lehrerin Mrs. Willis geht gern und mit vielen Ideen auf die Interessen der zwei Jungen ein.
Zum Verständnis der Krankheit werden immer wieder medizinische Fakten auf verständliche Art kurz erläutert. Es ist ein ungewöhnliches, mutmachendes, ergreifendes Buch. Es wäre an verschiedenen Orten, für ganz unterschiedliche Menschen und zu ganz individuellen Zeitpunkten empfehlenswert. Dazu müssten aber die konkreten Umstände bedacht werden.