Wie man mit dem Feuer philosophiert

Autor*in
Soentgen, Jens
ISBN
978-3-7795-0526-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Konstantinov, Vitali
Seitenanzahl
460
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
29,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das „Goldmachen“ war immer ein ganz besonderes Ziel der Alchemisten. Keiner von ihnen hat es je geschafft, aber viele andere, sehr wichtige Dinge sind bei all ihren Experimenten über dem Feuer entstanden.

Beurteilungstext

Die Geschichte der Chemie wird hier erzählt. Langweilig könnte man denken, aber es entfaltet sich ein spannendes Meisterwerk über die vielen Alchemisten und Chemiker vieler Jahrhunderte. Der Autor beginnt mit einer außergewöhnlichen These: Der Elefant ist zum Aussterben verurteilt, weil er den ganzen Tag fressen muss und kaum etwas von dem, was er frisst, verwerten kann. Aus seinem Kot kann man Papier herstellen, so viel Zellulose ist in ihm noch enthalten. Die Verdauung des Elefanten ist einfach zu schlecht, eine Fehlproduktion der Natur. Wenn die Menschen ihn nicht erledigen mit der Vernichtung des Lebensraumes und der Jagd auf Elfenbein, wird sich dieses Problem irgendwann von alleine lösen. So sind wir mittendrin in der Chemie, in diesem Fall der Biochemie.
Im ersten Teil beginnt es mit der Waldchemie. Elefantenpapier, Rot, Curare und Blausäure, Regenwaldbier, Seife und Kampfer sind die Themen. Dann geht es zu den Alchemisten vergangener Jahrhunderte, die sich natürlich mit der Herstellung von Gold oder dem Stein des Weisen beschäftigten, aber ganz nebenbei viele andere Dinge wie medizinische Stoffe, Porzellan und Salpeter erfanden. Irgendwann begann man auch, Labore zu bauen und dort viele Experimente mit vielen Substanzen durchzuführen. Heraus kam eine neue Wissenschaft, die Chemie.
Jens Soentgen gelingt es, diese „trockene“ Wissenschaft als Herausforderung der vielen interessanten Persönlichkeiten, die sich dieser Thematik angenommen und verbissen verfolgt haben, in einem lockeren, amüsanten Ton zu nähern. Die eine oder andere Rache- oder Mordgeschichte darf dabei natürlich nicht fehlen. Er begibt sich in die Geschichte und beschreibt auch die gesellschaftlichen Verhältnisse z.B. der Französischen Revolution. Wunderbar.
Im zweiten Teil des Buches eröffnet sich für alle, die Blut geleckt haben und sich selber auf die Forscherseite schlagen wollen, eine Fülle von Experimenten, die gefahrlos durchgeführt werden können. Vielleicht gelingt es so, das eine oder andere Feuer zu entfachen auf dem Weg zum Wissenschaftler der Zukunft.
Die Illustrationen von Vitali Konstantinov orientieren sich stark an mittelalterlicher Symbolik. Ihnen fehlt ein wenig die Ernsthaftigkeit des geheimnisvollen der Alchemie oder des Gegenstandes, aber ansonsten sind sie ganz schön.

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Diese Rezension wurde verfasst von wb.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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