Wie man bis eins zählt (und fangt erst gar nicht mit größeren Zahlen an!)

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Zählen will gelernt sein. Aber kann man das auch, wenn man nur bis Eins zählt!? Eine Prise Humor kann vielleicht dabei helfen. Aber Achtung! Es darf wirklich nur bis Eins gezählt werden.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch gibt eine praktische Anleitung zum Zählen von Dingen, die immer nur genau einmal vorhanden sind. So wird ein Apfel, ein Würstchen, eine Fliege in der Suppe oder ein Fisch mit Brille gezählt. Das Weiterzählen ist nicht erlaubt. Jedoch geschieht dies am Ende durch eine vermeintlich falsch gestellte Frage. Abschließend erhält die Leser*in für ihre guten Zählleistungen einen Pokal.
Bild und Text ergänzen sich gegenseitig und bilden erst durch ihre Einheit eine schlüssige Gesamtkomposition. Das Lesen der kurzweiligen einfach geschriebenen Textzeilen mit einem sehr ansprechenden Humor ist erheiternd und trifft den Nerv der Zeit. Eine farbenfrohe Layoutgestaltung unter dem Text sowie die schlichten und vereinzelt detailreichen Zeichnungen, laden zum Entdecken ein. Die Leser*in wird direkt angesprochen und damit von der ersten Zeile an, in den Verlauf des Buches eingebunden und zum Zählen aktiviert. Eine ausgewogene Mischung aus Fragen und leitenden Worten sowie Lob an den Rezipient*innen fesseln die Leser*in an die Geschichte. Die humorvolle Art, die zum Weiterlesen verleitet. Es entsteht eine Neugier, ob das Schema zum Zählen bis Eins noch durch ein Weiterzählen unterbrochen wird. Häufig entsteht der Eindruck, dass weitergezählt werden muss, da Bild und Text bewusst dazu provozieren. So sind auf einer Doppelseite zwei Wale abgebildet, jedoch sollen die Würstchen im Bild gezählt werden. Nur ein Wal trägt dieses auf seiner Wasserfontäne. Mit fortschreitender Seitenzahl werden auch die abgebildeten Dinge immer zahlreicher. An dieser Stelle kommt man nicht umhin, doch weiter als bis zur Eins zu zählen. Es scheint, als wurde der aus der Psychologie bekannte „Rosa-Elefanten-Effekt“ bewusst eingesetzt.
Das aktivierende Zählbuch eignet sich bereits im Kindergartenalter von 4 bis 6 Jahren. Jedoch kann es auch im schulischen Anfangsunterricht bis zur zweiten Klasse eine Bereicherung darstellen. Das Auszählen sowie die simultane Zahlerfassung werden auf humorvolle Art angesprochen. Hierbei eignet sich besonders das Vorlesen, um die Freude am Zählen zu wecken und das genaue Zuhören einzuüben. Wurde einmal nicht genau zugehört, so provoziert es ein „ungewolltes“ Weiterzählen, welches ebenfalls ein mathematikdidaktisch wertvolles Ziel darstellt.
Der Text des Buches gibt zudem stetig Rückmeldung zum genauen Zuhören und zeigt auf, wenn man fehlgelaufen ist. Neben dem im Text initiierten Zählen bis Eins, können auch weitere Zählanregungen geschaffen werden. Die Kommunikation über das Gehörte und das im Bild zu Sehende, erweitert auf natürliche Weise den Wortschatz.
Das Bilderbuch greift zum Ende der Geschichte zudem den Zahlenraum bis 100 auf. Die zahlreichen Abbildungen im vorderen sowie hinteren Spiegel des Einbandes können neben dem Zählen, die visuelle Wahrnehmungsfähigkeit, das Schätzen und sinnvolle Bündeln von Mengen sowie die Konzentration schulen.