Wie Lukas Charles Darwin aus der Klemme half

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Teaser

Lukas, ein Außenseier und Träumer hat die Bluterkrankheit. Er kann sich direkt in die Arbeitsräume der Wissenschaftler Mendel, Darwin u. a. bis hin zu Watson und Crick beamen und ist bei den Forschungen u. Entschlüsselungen des Lebens mit dabei. Bahnbrechende Entdeckungen der Vererbungslehre u. Genetik werden hier häppchenweise u. verständlich für interessierte junge Biologen greifbar dargestellt.

Beurteilungstext

Wie schon der Untertitle des Buches von Michael Zeidler sagt: “eine etwas andere Geschichte der modernen Biologie”, so originell ist auch das Titelbild und weckt die Neugierde des Lesers von 14 Jahren an.
Anhand des Protagonisten Lukas vermag es Zeidler sehr anschaulich und spannend die bahnbrechenden Entdeckungen der Vererbungslehre und der Genetik verständlich darzustellen. Im Zeitraffertempo finden Lukas “Traum”-Besuche bei längst verstorbenen, berühmten Wissenschaftlern statt. Sehr anschaulich und differenziert werden die damaligen Arbeitsbedingungen in deren Laboratorien beschrieben. Die Bedingungen, unter denen damals geforscht wurde, scheinen uns heute unvorstellbar, besonders was die Hygiene betrifft. Bei allen Versuchen darf Lukas assistieren, was zum besseren Verstehen der wissenschaftlichen Erkenntnisse beiträgt.
So wie Lukas geht es in der Schule sicher vielen Schülern im Biologieunterricht, dass sie die bahnbrechenden Entdeckungen gar nicht richtig verstehen, weil sie so trocken vermittelt werden. Leider können sich die Schüler nicht wie Lukas im Biologieunterricht direkt in die Räume und vergangene Zeiten der Wissenschaftler beamen und an deren Versuchen und bahnbrechenden Entdeckungen, an der Entschlüsselung des Lebens teilhaben.
Bei Lukas kommt noch hinzu, dass er durch seine Bluterkrankheit besonderes Interesse an der Erforschung der Vererbungslehre hat.
Ein weiteres Problem ist für ihn auch der Tod des Großvaters. In Tagträumen hat er immer wieder Kontakt mit seinem Großvater, einem ehemaligen Genetikprofessor, der seinen Enkel immer wieder in bestimmte Zeitepochen zu berühmten Wissenschaftlern schickt, die an der Evolution arbeiten.
Doch hiermit verbunden sind auch die Sorgen seiner Eltern, denen die Introvertiertheit und die Absonderung ihres Sohnes von Gleichaltrigen schwer zu schaffen macht.
Treffend schildert der Autor auch die Ichentwicklung des Protagonisten, die Beschäftigung mit seiner Krankheit / Behinderung und seine Rückkehr ins “normale” Leben sowie die Trauerbewältigung.
Wie spannend die Entschlüsselung des Lebens sein kann, sollten Jugendliche unbedingt selbst lesen und können somit fundierte Informationen über die Geschichte der Biologie bekommen. Hier sehr originell und unter einem bestimmten Blickwinkel aufgearbeitet und sehr kurzweilig.
Vorzüglich ergänzt wird der Roman durch die Inhaltsangabe, ein Glossar, eine Zeittafel, ein Personenregister, weiterführende Literaturangaben sowie Webseiten und Erklärungen des Autors zu Fiktion und Wirklichkeit in diesem Buch.
Seite 164: Sachkunde gibt es in der Grundschule, nicht wie hier im 6./7. Schuljahr.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, nicht nur für den jugendlichen Leser.