Wie ich mein erstes Date (fast nicht) überlebte

Autor*in
Johnsen, Pete
ISBN
978-3-407-82006-8
Übersetzer*in
Süßbrich, Julia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Collins , Jen
Seitenanzahl
55
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tom ist ein Schüler und wünscht sich eine Freundin. Er versucht sich natürlich und aufgeschlossen gegenüber dem weiblichen Geschlecht zu geben, jedoch finden seine Versuche keinen großen Anklang.
Nachdem seine Schwester ihm Tipps gab, klappte die erste Verabredung. Der Verlauf des ersten Dates war jedoch sehr enttäuschend für ihn. Die gegenseitigen Erwartungen wurden nicht erfüllt und die junge Dame verließ enttäuscht das Lokal. Die junge Kellnerin hingegen gefiel ihm sehr gut und nach einem netten Gespräch entschieden sich beide dazu, sich weiter zu verabreden und sich näher kennen zu lernen.

Beurteilungstext

Hier handelt es sich um ein gebundenes Buch in DIN A5 Größe. Der Umband ist mit einer farbigen Zeichnung gestaltet, die einen Jugendlichen mit gesenktem Kopf und in die Augen gezogener Mütze zeigt. Das Buch umfasst 56 Seiten und 10 ganzseitige schwarz/weiß Zeichnungen. Die Schrift ist groß und der Text wurde in viele Abschnitte gegliedert.
Das erste Date - jeder wird sich an die Situation erinnern, wie, mit schweißnassen Händen und klopfendem Herzen, die ersten Kontaktversuche abliefen. Besonders junge Menschen in der Pubertät sind oft noch auf der Suche ihre eigene Persönlichkeit zu finden. Ihnen sind die Meinungen ihrer Peergroup wichtiger als die Ratschläge der Erwachsenen. Jegliche Kritik an ihrem Auftreten, Aussehen sowie fehlende Anerkennung verunsichert sofort und Ratschläge von Gleichaltrigen werden hochgeschätzt. Die Frage: Was mache ich falsch, dass ich nicht so beliebt, erfolgreich und angesehen bin, treibt Viele um.
In diesem Buch wird diese Situation eindringlich dargestellt, so dass der Leser/in sich leicht in Toms Lage versetzen kann. Gut gefällt mir, dass der Autor die Umstände in Bezug auf die Bedeutung sozialer Medien darstellt. Die Darstellung der eigenen Person, die Bewertung meines Seins, meiner Handlungen, meiner Beliebtheit und Status sind von grundlegender Bedeutung. Hier geht es um „Angesagt“ und „Heiß“ oder „Daumen runter“. Kontakte werden oft über soziale Kanäle angebahnt, so dass eine positive Selbstbilddarstellung gut vorbereitet sein muss. Leider wird hier oft nicht das wirkliche Ich, die wirklichen Überzeugungen, Wünsche, Werte oder Hobbys ehrlich aufgeführt, sondern überzeichnet oder sogar vorgetäuscht.
So ergeht es auch Tom, der sich in seinem Dating Profil als Tommy vorstellt. Er behauptet Mitglied einer Band zu sein, trägt Kleidung eines Freundes und sein Hobby „Kochen“, verschweigt er lieber. Tom freut sich sehr, dass sich ein attraktives Mädchen auf seinem Handy meldet und mit ihm ausgehen möchte. Doch nachdem das Essen gepostet, die Follower für das Mädchen wichtiger als das Interesse an ihm sind und sein „Bandaustritt“ nur ein Naserümpfen erzeugt, ist es mit der gegenseitigen Begeisterung schnell vorbei. Doch die nette Kellnerin, mit der Tom ins Gespräch kommt, ist da ganz anders, sie kocht selbst leidenschaftlich gerne und plaudert sofort über ihren Aushilfsjob und ihre Zukunftspläne. Da ist es nicht verwunderlich, dass nicht die hippe Tanja, sondern die nette Emily eine Nachricht auf sein Handy schickt und sich über ein weiteres Treffen freuen würde.
Diese Geschichte ist humorvoll und aus dem wirklichen Leben geschrieben. Der Autor wurde durch die Tatsache motiviert Geschichten für seinen Unterricht zu schreiben, da wenig Passendes für Schüler z. B. für den Englischunterricht auf dem Büchermarkt zu finden ist. Ich halte dieses Buch für einen gemeinsamen Unterricht für sehr geeignet. Die Buchgestaltung lädt ein, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen. Ich könnte mir die Geschichte auch gut in Sprachkursen für junge Leute vorstellen. Mit Themen, die einen unmittelbar beschäftigen, sind Jugendliche eher zu erreichen und wesentlich motivierter im Unterricht mitzuarbeiten. Auch die klaren Zeichnungen können zum freien Sprechen genutzt werden, da Beschreibungen gut möglich sind.
Die Textlänge und Absätze erleichtern das Lesen und sind auch für Leseanfänger gut geeignet. Mein Fazit lautet daher: Sehr empfehlenswert.



Anmerkung

Kann gut in Förderklassen oder Sprachkursen eingesetzt werden

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 19.06.2022